Deutschland ist erschüttert und kennt nur noch ein Thema. Von der Nordsee bis zu den Alpen wird an Stammtischen, in Yogarunden und bei Blümchenflechtern nur noch eins diskutiert – die skandalöse Revue der Obszönitäten des Mannheimer Hamstermaskottchens Udo in Richtung der Schwenninger Fans und die darauffolgende harte Reaktion der Adler in Form der Entlassung und öffentlichen Bloßstellung. Flüchtlinge, Griechenland – alles rückt in der Diskussion um Udo in den Hintergrund.
Mehrere tausend Menschen haben sich soeben in der Mannheimer Innenstadt versammelt. Unterstützt von den Grünen und dem WWF fordern die unter dem Banner PEGIDHA (Patriotische Eishockeyfans gegen international durchsetzbare Hamster-Ausschlüsse) marschierenden Fans die Rehabilitation und Wiedereinstellung des plüschigen Sympathieträgers.
Ein ganz anderes Bild zeigt sich in Schwenningen. Spontane Freudenfeste gipfeln zur Stunde in einem großen pyrotechnischen Freudenfeuer auf dem Muslenplatz in dem Abbilder des Hamsters unter Jubelgesängen feierlich verbrannt werden. Die örtliche Trommelstockindustrie meldet zusätzlich eine große Nachfrage seit dem letzten Freitag.
Die Thematik hat inzwischen auch die Politik erreicht. CSU-Chef Horst Seehofer forderte umgehend eine Sicherung der Grenzen um den flüchtenden Hamster rechtzeitig stellen und der Verwertung als Schlangenfutter zuführen zu können. Kanzlerin Merkel ließ ausrichten:
Wenn wir jetzt anfangen, uns noch entschuldigen zu müssen dafür, dass wir in Derbysituationen ein feindliches Gesicht zeigen, dann ist das nicht mein Land“
Auch andere Prominenten zeigten sich bestürzt über die Geschehnisse. Helene Fischer „Ich bin atemlos“, Joseph Ratzinger: „Wir sind Hamster“ und Silvio Berlusconi „So viel Drama wegen ein bißchen Bunga Bunga.“ äußerten ihre Meinung über Twitter. Die Lage bleibt explosiv und spannend. Was passiert als Nächstes?
Gibt Udo ein Comeback? Oder wechselt er die Seiten und heuert bei den Wild Wings an? Flüchtet Fritzle vor dem nahenden Abstieg und bewirbt sich bei den Adlern? Wir bleiben dran.
Auf der Schwenninger Geschäftsstelle blieb die Lage dagegen ruhig. Einzig Manager Rumrich wurde grübelnd gesichtet wie er sich fragte, ob das Maskottchen eigentlich eine Abfindung bekommen hat.