Warum die Ruhe keine Grund zur Sorge ist

Ich finde es passend nach der mehrwöchigen urlaubsbedingten Ruhe in diesem Blog – aus dem Grund spare ich mir auch nachträgliche Saisonanalysen oder Diskussionen zum Mannheim-Spiel, das ist alles kalter Kaffee –  den ersten neuen Artikel gleich über das Thema „Ruhe“ zu schreiben. Denn wenn man sich so umhört kann man schon ein leichtes Murren feststellen. Seit der Verlängerung mit Dan Hacker vor nunmehr drei Wochen hat es in Sachen Personalien keine offizielle Verlautbarung der Wild Wings mehr gegeben und auch die Gerüchteküche ist bis auf Sean O’Connor Hooligan ziemlich abgekühlt. Er soll unterschrieben haben, dann wieder nicht, dann wieder doch – aber nix genaues weiß kaum einer. Doch ist diese Ruhe wirklich ein Grund zur Sorge? Ich denke nein, denn aus meiner Sicht kann man das Teambuilding in mehrere Phasen aufgliedern.

Phase 1: Starke deutsche Spieler und Ausländer, die ich unbedingt halten will. Key-Player. Top-Neuzugänge.

Diese Phase haben wir hinter uns und dort schon so einige Verpflichtungen getätigt. Es steht ein Grundgerüst, wir haben mit Pätzold, Wishart, Goc, Wilhelm, Ramsay, Granath, Green, Schlager eine ganze Menge der Spieler gehalten, die uns soviel Freude gemacht haben. Top-Neuzugänge aus der Liga haben wir keine, weil wir uns es einfach nicht leisten können. Punkt. Aus.

Phase 2: Weitere Spieler verlängern und Role-Player holen.

Diese Phase läuft zum Ende der Saison und kollidiert leider mit Phase 3. Wir sind also mitten drin. Sacher, Hacker, Schmidt, Rome, Brown, Dück – das ist alles diese Kategorie. Spieler die dem Kader Tiefe geben, aber nicht den Unterschied ausmachen. Außerdem hast Du Spieler wie O’Connor in dieser Phase drin, die gerne etwas zocken. Warum kollidiert das mit Phase 3?

Phase 3: DIE PLAY-OFFS

Die Play-Offs sind in der Regel die Wochen im Jahr, wo wenig verhandelt und noch weniger Vollzug gemeldet wird. Alles konzentriert sich aufs Eishockey, die Spieler haben kein Kopf für Vertragsmodalitäten und nur der Agent lotet aus was geht. Dafür fahren die Sportmanager viel herum, scouten die Spieler in der entscheidenden Phase der Saison und holen sich eigene Eindrücken. Deswegen sind Mair und Jäger auch unterwegs, denn man muss die Play-Offs in allen Ligen sehen, nicht nur in Deutschland. Solange hier und in Europa noch gespielt wird, erwarte ich nicht, dass eine weitere Verpflichtung bekannt gegeben wird. In den letzten Jahren waren wir immer selber bis zum Ende dabei, deshalb ist uns diese Durststrcke nicht so aufgefallen. Jetzt stehen wir neben dran, sind auf Entzug und erleben auch diese Seite der Eishockey-Welt.

Phase 4: Das Geschacher um die restlichen Deutschen

Während den Play-Offs spricht man mit dem Agent, sind die Play-Offs wieder rum und die Spieler wieder nüchtern, dann sondieren beide Seiten den Markt, taxieren ihre Optionen und dann werden wir schon noch einen Verteidiger, einen jungen Stürmer, etc.. bekommen. Geduld.

Phase 5a: Das Geschacher um die Ausländer in Europa

Genauso verhält es sich mit ausländischen Spielern, die in Europa tätig sind. Play-Offs abwarten, Möglichkeiten ausloten und Entscheidungen treffen. Zudem steht noch die WM als Schaufenster an.

Phase 5b: Das Geschacher um die Ausländer in Nordamerika

Bei den Ausländern in Nordamerika dauert es länger, da die Saison da auch länger geht. Aber vom Prinzip her ist es das Gleiche, auch hier muss man warten bis die Saison tatsächlich rum ist.

Phase 6: Resterampe und Zockerparadies

Alles was noch übrig ist, Spieler die auf die NHL spekulieren und dann im Trainingscamp scheitern, Zocker, die sich verzocken – hier ist der Markt bis kurz vor Saisonbeginn noch enorm in Bewegung und hier können beide Seiten einen Glücksgriff machen. Insbesondere wenn man über eine nur leidlich gefüllte Kriegskasse verfügt ist das der Punkt, wo man das Team noch entscheidend verstärken kann. Jäger ist als Zocker bekannt und hat auch oft ein gutes Händchen bewiesen. Ich bin mir sicher, dass wir in bis in den August warten müssen bis das Team tatsächlich komplett ist.

Fazit:

Mich beunruhigt die Ruhe überhaupt nicht, ich empfinde das sogar als angenehm und es hilft den Abstand nach dieser einmaligen Saison zu gewinnen und alles zu verarbeiten. Evtl. wird O’Connor demnächst unterschreiben, aber vermutlich wartet auch er die Play-Offs ab und bis die nicht in Deutschland, der Schweiz und sonst wo in Europa rum sind wird sich bei uns gar nichts tun. Da hilft auch kein Murren und keine Ungeduld.

Auch danach werden wir uns nicht mit Verpflichtungen überschlagen, denn wir müssen wieder auf Schnäppchen gucken und auf gute Gelegenheiten warten. Wir sind im letzten Jahr mit Vertrauen in unsere sportliche Leitung gut gefahren und ich bin mir sicher, dass unterschriftsreife Angebote bereits bei irgendwelchen Agenten liegen – doch unterzeichnen muss der Spieler und das wird er nicht tun, solange er noch voll in der Saison ist. Wir haben fünf Monate bis zum Saisonbeginn, wir haben noch verdammt viel Zeit. Ruhig bleiben und die Sonne genießen.

 

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Trainerdiskussion

Zugegeben, der Titel ist provokant gewählt, denn ich möchte hier nicht den Trainer zur Diskussion stellen, sondern über den Trainer diskutieren. Jetzt – gegen Ende der Saison, wo die Entscheidungen gefallen sind – kann und muss man das auch machen. Während der Runde habe ich mich bewußt zurückgehalten.

Insgesamt bin ich mit der Arbeit von Stefan Mair zufrieden. Wir haben wie schon mehrfach besprochen eine gute Runde gesehen, viele tolle Spiele gehabt und insgesamt mehr oder weniger das Potential gesehen, dass in dieser Mannschaft gesteckt hat. Natürlich hat Mair auch Fehler gemacht – doch die haben wir alle gemacht. Für Trainer, Spieler und Fans war das erste DEL-Jahr ein Lehrjahr und während sich die Spieler aufeinander verlassen können, steht der Trainer exponiert alleine im Kreuzfeuer der Kritik. Dafür hat er seinen Job ganz ordentlich gemacht.

Es mag sein, dass er kein einfacher Mensch ist und manchmal aneckt, doch das ist besser als ein Trainer, der sich von den Kanadiern auf der Nase rumtanzen lässt. Wenn das ganze Team unisono den Trainer lobt, dann würde mir das mehr Sorgen bereiten als wenn wie bei uns immer mal wieder einzelne kritische Stimmen auftauchen. Pierre Page hat über Scotty Bowman, den erfolgreichsten Trainer der NHL Geschichte gesagt: “ […] aber die Spieler haben ihn 364 Tage im Jahr gehasst. Der einzige Tag, an dem sie ihn mochten, war der Tag, an dem sie den Stanley-Cup in die Höhe streckten. […]“ Deswegen: Ein Chef muss auch mal durchgreifen, ein Chef muss auch mal lautwerden und gerade Eishockey ist kein Ponyhof und die Spieler sind auch untereinander keine Waisenknaben. Die kritischen Stimmen, die es über Mair gibt, sind für mich geschenkt.

Denn der Grad ist schmal und immer eine Frage der Sichtweise: Positiv belegte Akribie kann man je nach Laune negativ als Kontrollfreak auslegen. Am positivsten zählt da für mich immer noch die Verpflichtung von Dave Chambers, die für mich den Blick über den Tellerrand widerspiegelt.

Bei aller Sympathie gibt es drei Kritikpunkte, die immer wieder auftauchen und die man auch nicht so einfach wegdiskutieren und deshalb ruhig einmal andiskutieren kann:

Powerplay

Zweifelsohne ist unsere Powerplay Quote mit 15,1% bescheiden, auch wenn wir uns mit Köln und Mannheim da in renommierter Gesellschaft befinden. Und gerade das 5-gegen-3 am vergangenen Sonntag war herzzerreißend. Man kann natürlich lange diskutieren, ob jetzt der Trainer oder die Spieler dafür verantwortlich sind – am Ende muss der Trainer den Kopf hinhalten, auch wenn wir sicher nicht die idealsten Spielertypen für die Special Teams haben. Es würde schon die eine oder andere zusätzliche Variation im Kader reichen, dann ist auch da ein Fortschritt möglich. Denn im letzten Zweitligajahr hatten wir mit über 20% das zweitbeste Powerplay. Mair kann es im Prinzip – und wenn es weiter scheitert, dann sollte er wie bei Chambers die Größe besitzen und sich zusätzliche Hilfe ins Boot holen. Mit Wayne Hynes hat man einen exzellenten Powerplay-Spieler in der Organisation, der in Überzahl die Ruhe weg hatte. Warum nicht Hynes zum Training bitten und ihn mit den Jungs arbeiten lassen? Dieses Wissen muss man nutzen und er könnte der Sache Gewicht geben.

Junge Spieler

Auch das ist ein oft genannter Kritikpunkt. Ja, es ist richtig, dass man mit Gelke, Kimmel und MacKay drei junge Spieler verloren hat und weit und breit keiner aus dem eigenen Nachwuchs an der Tür zur ersten Mannschaft anklopft? Doch kann man das alles Mair anlasten? Ich meine es ist zumindest in diesem Jahr schwer, denn sowohl Gelke, wie auch Kimmel und MacKay wurden für die zweite Liga verpflichtet und hatten – bei aller Liebe – nicht das Format für die DEL. Das sieht man an MacKay, der in München versauert oder Kimmel, der es nicht schafft bei einem Team aus dem DEL2-Tabellenkeller zu glänzen, genauso wie Gelke, der in der Oberliga auch nicht gerade mit dem Bäume ausreißen begonnen hat. Ohne passendes Spielermaterial kann ich auch keine jungen Spieler fördern. Dass er es grundsätzlich kann hat er als Trainer italienischer Nachwuchsmannschaften bewiesen und zeigt er auch am Beispiel Mirko Sacher, der von ihm regelmäßig Eiszeiten bekommt. Auch Pielmeier oder Sulkovsky (die sind keine jungen Spieler, aber bilden die vierte Reihe) werden regelmäßig eingesetzt. Ein konsequentes Spielen mit zwei Reihen ist bei Mair nicht zu beobachten.

Aller validen Entschuldigungen zum Trotz gelten diese im nächsten Jahr nicht mehr in Form. Dann haben Mair und Jäger Zeit sich die jungen Spieler zu suchen, die sie auch für DEL-tauglich halten. Und dann muss man diese auch einsetzen, fördern und spielen lassen.

Auszeiten, Torwartwechsel, Reihenumstellungen, Backup, etc..

Das halte ich persönlich für Spielerei – die Auswirkungen von Auszeiten und Torwartwechseln werden überschätzt und im Nachhinein ist man immer schlauer und hat als Fan leicht reden. Und wir haben einen viel spielenden Torwart und keine zwei gleichwertigen – was soll man denn da groß machen, wenn gleichzeitig auch noch akzeptable Ergebnisse erwartet werden? Ebenso muss man als Underdog auch mal die Reihen umstellen, probieren ob etwas funktioniert, was sich vielleicht nicht direkt anbietet. Ist ja nicht so, dass wir irgendwann eine Reihe hatten, die alles in Grund und Boden gespielt haben. Wenn man es unbedingt möchte, dann kann man es sogar positiv so auslegen, dass wir unberechenbarer werden. Also alles Argumente, die gerne gebracht werden um zu motzen wenn man dazu unbedingt einen Grund braucht.

Klappt ein Reihenwechsel, dann war es ein Geniestreich, wo der Fan sagt „Hätte ich genauso gemacht!“ und gibts ein Fiasko, dann sagt der Fan „Wie kann er nur?„. Alles natürlich schön vom bequemen Tribünenplatz aus. Wer nichts macht, macht auch keine Fehler.

Fazit

Wenn man die Sache mal genauer betrachtet und nicht die Enttäuschung seiner eigenen überzogenen Erwartungen auf den Trainer projeziert, dann hat Mair aus meiner Sicht gar nicht soviel falsch gemacht. Wir sind nur ein Kellerteam, wir haben ein kleines Budget und wir würden in einer „normalen Sportart“ nur gegen den Abstieg spielen. Und nur weil wir mal Köln geschlagen haben wird das nicht zum Alltag, sondern bleibt ein besonderes Bonbon im Saisonverlauf. Reduziert man seine Erwartungen und betrachtet die Saison unter den gegebenen Voraussetzungen, dann hat Stefan Mair – zumindest für mich – ingesamt ordentliche Arbeit abgeliefert. Es gibt Schwächen, es gibt Punkte wo er sich verbessern muss, aber ich würde ihn mit einer 2- auf dem Zeugnis in die Sommerferien schicken.

Welche Note würde er bei Euch bekommen?

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Gerüchteküche (3)

Kurz vor Ende der Saison noch einmal eine Gerüchteküche, diesmal werden nur Namen von möglichen Neuverpflichtungen im Topf herumgerührt. Denn es gibt zwar ein paar Verlängerungen auch auch eine Neuverpflichtung, aber auf die wirklich großen Verbesserungen warten alle (neben dem Warten auf Hacker 😉 ). Deshalb hier verschiedenste Namen, die durchs Stadien und die Foren schallen:

Markus Janka

Dass wir einen neuen Backup brauchen ist für mich sicher. Steinhauer hat wieder keine Minute Eis gesehen, da wird es wohl keine gemeinsame Zukunft geben. Pätzold ist als Vielspieler gesetzt und es wird schwer werden einen jungen Torwart mit Ambitionen zu finden, der sich dahinter auf die Bank setzt. Janka könnte der geeignete Gegenentwurf sein. Mit seinen bald 34 Jahren wird er wissen, dass der Zug zum DEL-Starter Goalie für ihn abgefahren ist. Hier hat er keine schlechte Zeit gehabt und das Salzstüble gibt es auch noch. Und er bringt Erfahrung mit, Nervosität dürfte er auch nicht mehr haben, wenn er mal reingeworfen wird. Für mich eine vernünftige Lösung, denn zwei gleichstarke Goalies können wir uns nicht leisten.

Wahrheitsgehalt: 75%.

Nikolas Linsenmaier

Im esbforum genannte zwanzigjährige Scoringmaschine aus Freiburg.  Von den Zahlen her muss er nächstes Jahr die Oberliga verlassen und höhere Ziele anstreben. Ob das die zweite Liga oder gleich die DEL ist, dafür kenn ich ihn zu wenig. Wenn er sich aber die DEL zutraut und etwas heimatverbunden ist, dann könnte er den Mirko Sacher Weg gehen und vom Tal auf den Berg wechseln. Dazu noch eine Förderlizenz für einen ambitonierten Zweitligaclub und man hätte einen jungen Deutschen mit wesentlich mehr Potential als z.B. ein Kimmel oder ein Gelke.

Wahrheitsgehalt: 60%.

Niki Goc & Marcel Goc

Der Name Niki Goc schwirrte schon vor Weihnachten durchs Stadion, in den letzten Wochen ist es dafür merklich ruhiger um ihn geworden. Also entweder schon alles in trockenen Tüchern oder man konnte sich nicht einigen und hat sich vertagt. Aber Ruhe ist in Schwenningen eigentlich kein gutes Zeichen, sondern meist ein Hinweis darauf, dass da nix dran ist. Und Marcel halte ich doch für sehr abwegig. Ja, ich würde es mir wünschen und ja, es läuft in Florida nicht rund und er wird Free Agent und ja, er ist mit Schwenningen immer noch verbunden und ja, Fragen kostet nix – aber dafür müssen wir schon sehr viel Glück haben oder Storz die Schatulle richtig öffnen.

Wahrheitsgehalt: 35% (Niki), 1% (Marcel).

Rob Brown

Aus Augsburger Fankreisen hört man, dass Rob Brown auf dem Weg in den Schwarzwald sein soll. Vom Papier her ist das unsere Kragenweite. Deutscher Verteidiger, solide ohne eine führende Rolle und in einem Alter, wo das Entwicklungspotenzial auch überschaubar ist. Und was Augsburg bezahlen kann, das können wir wohl auch bezahlen. Sollte es mit Niki Goc nicht klappen, dann brauchen wir auf jeden Fall noch einen gestandenen deutschen Verteidiger. Brown könnte diese Rolle ausfüllen und würde als positive Eigenschaft noch mitbringen, dass er zu den begehrten Rechtsschützen zählt. Dass wir ihn auf der Liste haben, das kann ich mir gut vorstellen – ob das schon so in trockenen Tüchern ist, wie es die Augsburger Quelle geflüstert hat, da bin ich mir nicht so sicher.

Wahrheitsgehalt: 65%.

Stanislav Gron

Ein gewisses Faible für die italienische Liga kann man Stefan Mair naturgemäß nicht absprechen und Gron hat ohne Zweifel eine interessante Vita aufzuweisen. Doch auch Mair wird aus dem Fall Hennigar gelernt haben, wo er die Leistungsfähigkeit des deutschen Eishockeys falsch eingeschätzt und Hennigar keinen Gefallen getan hat. Und außerdem ist Mr. Gron schon im fortgeschrittenen Eishockeyalter und Ausländer>30 haben wir schon genug im Kader. Ich würde mir eher wünschen, dass man junge Spieler mit Potential holt, als einem Alt-Internationalen noch das Gnadenbrot zu zahlen. So wie ich Jäger und Mair einschätze, denken sie da auch ähnlich,

Wahrheitsgehalt: 10%.

Dusan Frosch

Die kleine Zaubermaus genießt in Schwenningen immer noch einen hervorragenden Ruf und viele Fans würden sich über eine Rückkehr freuen. Doch die im Vergleich zur zweiten Liga deutlich körperliche DEL hat ihm über die Jahre zugesetzt und ihn verschlissen. Wenn man ihn holt, dann muss man sich ganz klar bewusst sein, dass er nicht mehr das Level und die Spielfreude aufs Eis bringen kann, die ihn damals bei uns so beliebt gemacht hat. Zudem hat er Defensivarbeit noch nie gemocht und wird im Alter wohl kaum damit anfangen. Als Fazit heißt das, dass man ihn nicht für eine tragende Rolle einplanen kann, sondern als Ergänzungsspieler sehen müsste. Diese Spieler haben wir aber schon – Schlager und Pielmeier können das leisten, was ein Frosch auch leisten kann, sind deutlich jünger und tragen nicht die Bürde einer glorifizierten Vergangenheit auf ihren Schultern. Ich würde mich gegen eine Verpflichtung aussprechen und hoffe, dass Jäger und Mair das auch tun.

Wahrheitsgehalt: 20%.

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„Die Saison ist rum“ – Lethargie

Die Saison ist rum! Genau diese Atmosphäre versprühten die Spiele an diesem Wochenende. Man hält zwar halbwegs mit, will ja auch, aber wehtun will man sich auch nicht mehr wirklich. Und da die Gegner eben qualitativ besser sind, verliert man die Spiele dann in einem akzeptablen Rahmen. Wir werden jetzt von dem eingeholt, was uns die DEL immer als Planungssicherheit verkauft hat und das wir immer bekämpft haben. Und wir sehen jetzt auch warum? – Da es für uns um nichts mehr geht, werden die Spiele zunehmend langweiliger. Was wäre das heute für ein öder und trostloser Sonntagnachmittag geworden, wenn Nürnberg nicht mit sovielen Fans gekommen wäre und O’Connor nicht zumindest ein Drittel lang den wilden Hund geben konnte?

Herrliche Frühlingssonne, parallel das olympische Finale – warum dann zu einem teuren Hockeyspiel gehen, das man voraussichtlich sowieso verlieren wird? Und diese Lethargie kommt genau dadurch, dass es keinen Abstieg gibt. Was würden wir zittern, mitfiebern und kämpfen, wenn es noch um Platz 12 und die Vermeidung der Play-Downs gehen würde? Oder wenn eine Relegationsrunde gegen Bietigheim am Horizont stände? Das wäre doch geil und würde uns alle nochmal elektrisieren. Und ich würde mir wünschen, dass die Wild Wings da innerhalb der DEL deutlich offensiver Position für einen geregelten Auf- und Abstieg ergreifen würden. Denn sowas wie heute, das macht keine Spaß. Dann lieber mal absteigen und wieder aufsteigen – who cares?

Auch das nächste Wochenende verspricht da nicht besser zu werden: Am Freitag kommt Hamburg – ja, das ist ein Klasseteam und sie werden sicher gutes Eishockey zeigen, doch eine realistische Siegchance haben wir da kaum. Warum also anstrengen? Warum bedingungslos supporten, wenn die Spieler auch nicht mehr das letzte Prozent rauskitzeln? Und Sonntag dann Iserlohn – naja, wer motiviert sich noch ernsthaft für eine Fahrt ins Sauerland?

Ich kann es den Spielern nicht mal verdenken – vermutlich würden wir alle so handeln. Wenn ein Projekt abgeschlossen ist, wenn „der Käs‘ gegessen“, „der Drops gelutscht“ ist, wenn alles „gschwätzt ischt“ – dann fällt es verdammt schwer das allerletzte aus sich herauszuholen.

Doch ein Spiel kommt noch, dass für alle Fans wichtig ist. Das letzte Derby am letzten Spieltag. Ich hoffe und wünsche mir, dass die Mannschaft dann auch aus der Lethargie etwas erwacht, sich nochmal reinhaut, nochmal Schmerzen in Kauf nimmt, dorthin geht wo es weh tut und gemeinsam mit uns Fans einen versöhnlichen Deckel auf eine tolle Saison draufmacht.  Doch so ganz fehlt mir der Glaube…

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Fleißpunkte und die T-Frage

Die Saison neigt sich dem Ende zu und seit gestern sind auch einige Fragen endgültig geklärt:

Die Wild Wings werden die Play-Offs nicht erreichen! Das war zwar kein realistisches Ziel, aber zwischendurch haben doch der eine oder andere Fan und bestimmt auch der eine oder andere Spieler ernsthaft mit diesem Platz geliebäugelt. Auch wenn wir ihn jetzt am Ende deutlich verfehlen werden, zeigt sich über den Saisonverlauf: Wir sind und waren voll dabei. Oft hat uns nicht viel gefehlt. Und wir wurden nicht abgeschlachtet und durchgereicht.

Die Wild Wings werden im ersten DEL-Jahr nicht letzter. Das knüpft nahtlos an die vorherige Aussage an und ist ein absoluter Erfolg. Nicht viele haben befürchtet, dass das erste Jahr ein noch viel bittereres Lehrjahr werden wird, mit deutlichen Klatschen, Zuschauereinbrüchen und einem benötigten Fernglas für Platz 13. Zum Glück wurde nichts davon wahr. Man hat sich Düsseldorf vom Hals gehalten, große Spiele abgeliefert und das Publikum bei Laune gehalten. Das ist ein nicht zu unterschätzender Erfolg, für den man allen beteiligten Personen absoluten Respekt aussprechen muss. Auch wenn man sich immer verbessern kann – es hätte wesentlich schlimmer kommen können.

Die Wild Wings spielen wie so oft. Sie spielen gut mit, sie gestalten die Spiele eng, sie zeigen viel Herz und am Ende reicht es dann knapp nicht. Gegen Augsburg und Ingolstadt wieder mit jeweils einem Tor verloren (Empty Netter zähl ich nicht), gefühlt ganz knapp dran, sich nie aufgegeben und doch verdient verloren. Das sind die Wild Wings 2013/14. Gäbe es Fleißpunkte, dann würden wir noch lange mitspielen, doch im harten Profigeschäft kann man sich dafür eben nix kaufen.

Bleibt noch eine Frage, die sich für mich am Freitag klären wird: Die T-Frage bzw. genauer Die zweiter T-Frage. Das T steht – wie zu erwarten für Torhüter. Denn erreichen können wir nichts mehr, es geht in der Tabelle auch um nichts mehr. Die Fähigkeiten von Pätzold sind bekannt, die Vertragsverlängerung seit langem in trockenen Tüchern. Anders dagegen bei der Nummer 2. Steinhauer konnte sich bisher kaum beweisen und in Sachen Vertrag liest man auch nix. Jetzt hätte man die Möglichkeit ihn gefahrlos mehrmals im Ligabetrieb zu testen, ihm auch die Spielpraxis zu geben, zu beobachten wie er sich auch mit zwei Spielen am Wochenende schlägt. Diese Spielpraxis soll und muss man ihm auch dann geben, wenn er schon verlängert haben sollte. Denn nur jetzt hat man die Chance, die durch den nicht vorhandenen Abstieg gegebene Gelegenheit zu nutzen, einem jungen Torwart die dringend nötigen Spiele zu geben.

Deshalb wage ich die These: Wenn Steinhauer am Freitag und am Sonntag NICHT spielt, dann ist es beschlossene Sache, dass man getrennte Wege geht. Meinungen?

 

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Endspurt

Pause auf dem Eis und auch kleine Pause im Blog – doch heute geht es wieder los und die Wild Wings greifen wieder ins Spielgeschehen ein. Das letzte – sehr erfolgreiche Wochenende – mit den Siegen den Wolfsburg und Köln ist schon etwas verblasst, Dan Hacker hat immer noch nicht unterschrieben, Marcel Rodman versucht sich bei Olympia und Tickets für Mann**** gibts auch keine mehr. Alles schön und gut, aber zumindest bei mir stellt sich trotz der Eishockeypause kein erhöhtes Fieber und kein Kribbeln ein. Die Saison war klasse und das letzte gespielte Wochenende wäre ein fantastischer Abschluss gewesen. Sonntags vor ausverkauftem Haus Köln zu schlagen, damit hätte man gut in die Sommerpause gehen können. Und irgendwie war die kurze Olympiapause wie eine gefühlte Sommerpause. Platz 10 ist zu weit weg und die Angst, dass es nur wieder schlechter werden kann, lassen mich mit einer ambivalenten Gefühlslage auf das anstehende Wochenende blicken.

Denn es beginnt der Endspurt, die letzte 8 Spiele. Und besonders für alle Mannschaften die noch auf die Play-Offs schielen heißt es ab sofort: „Vollgas bis zum Ende“. Für uns stellt sich dieses Ziel nicht mehr und ich befürchte, dass wir da auch das eine oder andere Mal überrollt werden können. Denn was können wir noch für Ziele haben?

  • Sieg gegen Mann**** – Vier Derbys, vier Niederlagen – das will am Neckarursprung keiner. Deshalb fokussieren sich jetzt schon viele Fans auf diese eine Party am 7.3. Stefan Mair und seine Jungs täten gut daran, dieses Spiel schon im Hinterkopf zu haben. Denn danach ist Pause, dann ist Urlaub, dann interessiert auch keine Sperre oder Strafzeit mehr. Während Mannheim sich im Hinblick auf die Play-Offs zurückhalten muss, können unsere Jungs sich auskotzen und nach dem Sieg dann drei Tage durchsaufen. Da geht was.
  • Spaß und Unterhaltung – Wir hatten eine tolle Saison bisher und wir haben noch fünf Heimspiele bei denen wir uns einfach nochmal gut unterhalten können. Mit Ingolstadt und Nürnberg kommen nochmal zwei Sonderzüge, gegen die DEG ist man endlich mal wieder Favorit und mit Hamburg kommt auch noch ein absolutes Spitzenteam in die Helios Arena. Dazu noch Ludwigshafen-Nord. In jedem Spiel ist Unterhaltung geboten, jedes Spiel hat eine Besonderheit. Und die sollten sowohl Fans und Teams auch nochmal nutzen um die Party „DEL 2013“ zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen.
  • In Position bringen – und zwar für die neue Saison. Noch sind die Kader nicht gemacht und noch gibt es Plätze im Team zu vergeben. Mit Hacker scheint man inzwischen wenigstens mal zu reden, aber auch für einen Lee, einen O’Connor, Wishart, Petersen, Beechey, Sacher und Co. kann es noch um einen Verbleib in Schwenningen gehen. Von daher müssen und werden sich ein Großteil der Spieler aus ureigenem Interesse noch richtig reinhängen. Hoffentlich denkt nahezu das ganze Team so und es reicht noch für den einen oder anderen Erfolg.
  • Platz 10 – Eigentlich sollte man dieses Wort nicht mehr aussprechen, denn 13 Punkte in 8 Spielen. Nee. Zwar spielt man noch gegen direkte Konkurrenten (Berlin, Augsburg und Iserlohn) und wenn es heute gut läuft, dann sind es nur noch 10 Punkte in 7 Spielen. Eine klitzekleine Restchance ist immer da und man hat schon Pferde vor der Apotheke….. und neuerdings auch Giraffen vor verstörten Kindern….. – aber nein, das ist vermessen, das ist nur ein schöner Traum aus dem man zwangsläufig aufwachen wird. Spätestens nächstes Wochenende macht auch der Rechenschieber den Deckel drauf und wir brauchen das Thema Play-Offs nicht mehr andiskutieren.
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Home sweet home!

21 Tage ist es her, dass die Wild Wings das letzte Mal in der heimischen Helium-Arena dem Puck nachjagten. Eine lange Zeit, in der viel passiert ist. War man vor drei Wochen und den tollen Spielen in Berlin und gegen München noch in Sichtweite zu Platz 10, ist der Zug dafür jetzt endgültig abgefahren. Faktisch geht es um nichts mehr. Auch wurden die Planungen für die neue Saison vorangetrieben. Zwar wurde nicht mit Hacker verlängert *hust*, aber dafür mit Green und Mair, Gelke ging in die Oberliga und Schmidt kommt zum neuen Jahr neu aus Ravensburg. Und außerdem hat man in der Zeit einen mehr als bescheidenen Road Trip hingelegt. Natürlich – in der Einzelbetrachtung sind ein 1:3 in Krefeld oder ein 1:2 in Straubing akzeptable Ergebnisse und natürlich ist auch das 2:11 in Ingolstadt zu hoch gegriffen – aber in der Summe war das schlicht und einfach nix. In gewissem Sinne ist es verständlich, dass man nach dem verlorenen Ziel etwas die Spannung verliert und ja, es sind auch unruhige Wochen wenn die ganzen Verträge gemacht werden. Und ja, es ist auch klar, dass die anderen Teams die noch um den Strich kämpfen im Zweifel ein paar Prozent mehr reinlegen.

Doch das alles kann man dem Team nur dann nachsehen, wenn es jetzt daheim sich selber nochmal an der Ehre angegriffen fühlt und in den kommenden Heimpartien alles reinlegt. Es geht zwar um nichts mehr, aber die Leute kommen trotzdem. Gegen Köln und die Adler ist ausverkauft, gegen Ingolstadt und Nürnberg kommen Sonderzüge und selbst für die Partie gegen die biederen Wolfsburger sind schon deutlich über 3.000 Billets verkauft. Zum einen ist das sicher ein Dank für die im Großen und Ganzen akzeptable erste Saison, die so auch sichtbar von den Fans honoriert wird. Zum anderen ist es aber auch eine gewisse Erwartungshaltung: Es geht um nix mehr, also wollen wir wenigstens Spektakel.

Und da kann ich die Jungs auf dem Eis nur auffordern: „Zeigt was! Kämpft, rackert, checkt und prügelt Euch!“ Das Schlimmste wäre wirklich, wenn man zweimal daheim sang- und klanglos untergeht. Dann befürchte ich auch, dass die ganze Stimmung der Saison noch kippen kann. Auswärts – wenn nicht gerade in Ludwigshafen Süd – verzeiht man einen schwachen Auftritt eher als daheim vor der vollen Hütte. Wolfsburg und Köln haben wir beide schon geschlagen, das Selbstvertrauen ist da und am Sonntag ist mit 1.500 Gästefans wieder ein echtes Eishockeyfest zu erwarten. Wenn es da nicht kribbelt – auf dem Eis und auf den Rängen – wann dann. Also: Nochmal alles raushauen, Fans und Team gemeinsam. Auch wenn es um nichts mehr geht, der Februar ist noch lange und wir können trotzdem noch viel Spaß zusammen haben.

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One-Man-Show

Herr Jäger. … und was bitte ist mit Dan Hacker? Der hats mehr als verdient nen neuen 2 Jahresvertrag zu bekommen! !

[…] auch wenn es einige nicht hören wollen – dass mit Dan Hacker bisher nicht verlängert wurde ist gar eine Frechheit – sorry das sehe ich einfach so

Liebe Wild Wings, das ist nicht das, was sich der Fan als Nachricht erhofft. Hier muss stehen „Dan Hacker bleibt für weitere 2 Jahre…..“. Ihr könnt von mir aus auch bis zum nächsten Heimspiel warten, aber dann muss es soweit sein.

Verlängert lieber mal mit HACKER !!!

Hacker, ?? Langsam wird’s komisch

und was ist mit DAN HACKER? er muss bleiben!!!

Das sind nur einige der Zitate, die man unter den letzten Facebook-Meldungen der Wild Wings finden kann. Egal was man vermeldet, wie aus der Pistole geschossen kommen die Forderungen und Fragen nach Dan Hacker. Als gäbe es nichts wichtigeres auf der Welt.

Eigentlich dachte ich nach meinem letzten Artikel über Dan Hacker sei alles gesagt, doch irgendwie reizen mich diese Kommentare zu einem weiteren Beitrag, denn ich finde diese bisweilen überzogenen Forderungen Dan Hacker zu behalten werden den anderen guten Nachrichten nicht gerecht. Dan Hacker ist ein toller Kerl, aber er ist keineswegs Mr. Eishockey in Schwenningen.

Natürlich ist Dan Hacker ein Spieler, der mit viel Energie spielt und immer alles für Schwenningen gibt, doch ist er nicht der Key Player um den man eine Mannschaft aufbaut. Seine Zweikampfstärke in Unterzahl bringt auch ein Sulkovsky, seine Energie und Lauffreude sieht man auch bei Schlager und die Torausbeute kann auch ein Sean O’Connor vorweisen. Und alle diese Jungs haben einen deutschen Pass. Das sind natürlich alles keine Argumente GEGEN Dan Hacker, aber es sind berechtigte Überlegungen, die die sportliche Leitung andiskutieren muss.

Die Verpflichtungen von Green – als sportlicher und menschlicher Leader, Granath – als solider Verteidiger und Schmidt als ambitonierter junger Stürmer sind für mich wichtiger als eine Verlängerung mit Dan Hacker. Es braucht auch noch zwei Top-Ausländer für den Sturm und einen Top-Ausländer und einen guten Deutschen für die Verteidigung. Darüber würde ich mich mehr freuen als über eine Verlängerung mit Dan Hacker – die mich auch freuen würde, die für mich aber nicht an erster Stelle steht. Eishockey ist eine Teamsportart, keine One-Man-Show.

Kommt Zeit, kommt Hacker – aber er allein wird uns im nächsten Jahr nicht aus dem Tabellenkeller schießen. Auch wenn manche Kommentare das so propagieren.

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Jung, ledig, sucht…. Platz auf der Tribüne

Eisflächen von außen, Scorerlisten von unten, Tribünen von innen!

Keine Diskussion wird im Moment so intensiv und emotional geführt wie die Debatte um die „jungen Spieler“.  Nach dem Abgang von Matt MacKay zu den Brausejungs und der FöLi für Kimmel in Crimme ist mit Richard Gelke der nächste junge Stürmer verschwunden und versucht sich bei Frankfurt in der Oberliga. Bleibt Sacher.

Aus meiner Sicht nicht überraschend. Sowohl MacKay, wie auch Gelke und Kimmel wurden als junge Perspektivspieler für die zweite Liga geholt, nicht für die DEL. Und das ist eine ganze Stufe mehr, die sie erklimmen müssen. Keiner wäre ihnen böse gewesen, wenn sie vor der Saison die Verträge aufgelöst hätten, aber jeder sollte auch das Verständnis haben, dass sie diese Chance nutzen. Auch mit der großen Gefahr, dass sie – wie jetzt gesehen – scheitern.

Immer wieder wird aus der speziellen Situation in diesem Jahr aber ein allgemeiner Vorwurf generiert, die meistens zu dem Schluss führen, dass Stefan Mair mit den jungen Spielern sowieso nicht kann und der SERC eh zu wenig auf die Jugend setzt. Letzteres ist schwierig, da sehr gute und talentierte junge Spieler schon bei den großen Clubs unterkommen und man als kleiner und klammer Club auf einen Glückstreffer hoffen muss. Wobei: In Liga 2 waren wir kein klammer Club, da hätte man auch gute junge Leute holen können müssen.

Schauen wir gleich auf die Zahlen, vorher noch ein Wort zu Mair. Ich glaube nicht, dass er mit jungen Leuten nicht kann. Er war zwei Jahre U18 Trainer in Italien und hat auch in der Serie A einige junge Spieler gefördert. Lukas Tauber z.B. Er kann das, aber die Spieler müssen auch die Qualität mitbringen. Ein Brauereipferd kann ich zu Tode trainieren, es wird keine Galoppstute daraus.

Doch jetzt zu meinem eigentlich Diskussionsbeitrag. Ich habe mir mal dieses Jahr, unsere Zweitligazeit und das letzte DEL Jahr angeschaut und die Spieler aufgelistet, die zu Beginn der Saison 23 und jünger waren. Außerdem führe ich mit auf, was dieser Spieler heute so macht. Insgesamt muss ich schon konstatieren, dass wir da Nachholbedarf haben und in den letzten 10 Jahren keinen einzigen jungen Spieler gefördert haben, der es dauerhaft in die DEL geschafft hat. Frosch und Fortier kamen schon zu uns und waren mehr als Talente. Auch wurden es mit den Jahren immer weniger Spieler, die aus dem eigenen Nachwuchs kamen. Der letzte Spieler, der es aus dem eigenen Nachwuchs in die DEL geschafft hat, war Alexander Dück. Aus den Zweitligajahren kann man Hofbauer, Just, Schütz, Gawlik und Prommersberger nennen – für 10 Jahre auch keine Bilanz auf die man stolz sein kann. Und momentan sieht es nur so aus als könnte Sacher es halbwegs packen.

Hier muss man in der Zukunft etwas tun, hier hat man ganz klar in der Vergangenheit geschludert. Dabei sehe ich die Schuld weniger beim Trainer, sondern eher beim Scouting und der Kaderzusammenstellung. Doch hier nun die genauen Daten – wie interpretiert Ihr das?

Saison Spieler Jahrgang Und heute?
2013/14 Gelke 1992 Oberliga
2013/14 Kimmel 1990 Föli in Crimmitschau
2013/14 MacKay 1990 Bankdrücker in München
2013/14 Sacher 1991 Ergänzungsspieler in der DEL
2012/13 Hofbauer 1990 Stammspieler in der DEL II
2012/13 Kimmel 1990 Föli in Crimmitschau
2012/13 MacKay 1990 Bankdrücker in München
2012/13 Sacher 1991 Ergänzungsspieler in der DEL
2012/13 Thome 1993 Junioren Bundesliga
2012/13 Mangold 1989 Oberliga
2012/13 Wittfoth 1989 Oberliga
2011/12 Hofbauer 1990 Stammspieler in der DEL II
2011/12 Sacher 1991 Ergänzungsspieler in der DEL
2011/12 Wittfoth 1989 Oberliga
2011/12 Walsh 1989 Stammspieler in der DEL II
2011/12 Quinlan 1988 Oberliga
2010/11 Hofbauer 1990 Stammspieler in der DEL II
2010/11 Quinlan 1988 Oberliga
2010/11 Gawlik 1989 Stammspieler in der DEL II
2010/11 Geiger 1989 Oberliga
2010/11 Just 1987 Topspieler in der DEL II
2010/11 Prommersberger 1987 Stammspieler in der DEL II
2010/11 Götz 1987 Topspieler in der DEL II
2010/11 Maier 1987 Oberliga
2010/11 Schäfer 1990 BaWü – Liga
2009/10 Hofbauer 1990 Stammspieler in der DEL II
2009/10 Quinlan 1988 Oberliga
2009/10 Gawlik 1989 Stammspieler in der DEL II
2009/10 Geiger 1989 Oberliga
2009/10 Just 1987 Topspieler in der DEL II
2009/10 Prommersberger 1987 Stammspieler in der DEL II
2009/10 Maier 1987 Oberliga
2009/10 Schäfer 1990 BaWü – Liga
2009/10 Steinhauer 1991 Karriere beendet
2009/10 Soccio 1990 BaWü – Liga
2009/10 Kirschbauer 1988 Stammspieler in der DEL II
2009/10 Kohn 1988 BaWü – Liga
2008/09 Geiger 1989 Oberliga
2008/09 Just 1987 Topspieler in der DEL II
2008/09 Prommersberger 1987 Stammspieler in der DEL II
2008/09 Stöhr 1987 BaWü – Liga
2008/09 Heider 1986 Stammspieler in der DEL II
2008/09 Baumgartner 1986 Stammspieler in der DEL II
2008/09 Albrecht 1985 Oberliga
2007/08 Just 1987 Topspieler in der DEL II
2007/08 Kohn 1988 BaWü – Liga
2007/08 Stöhr 1987 BaWü – Liga
2007/08 Heider 1986 Stammspieler in der DEL II
2007/08 Bote 1988 Karriereende
2007/08 Koch 1985 Bayernliga
2007/08 Schütz 1985 Stammspieler in der DEL II
2006/07 Kohn 1988 BaWü – Liga
2006/07 Stöhr 1987 BaWü – Liga
2006/07 Bote 1988 Karriereende
2006/07 Koch 1985 Bayernliga
2006/07 Schütz 1985 Stammspieler in der DEL II
2006/07 Kubik 1986 Karriereende
2006/07 Hoffmann 1984 Bayernliga
2006/07 Zappe 1983 BaWü – Liga
2006/07 Hinterstocker 1983 Bayernliga
2005/06 Kohn 1988 BaWü – Liga
2005/06 Stöhr 1987 BaWü – Liga
2005/06 Koch 1985 Bayernliga
2005/06 Hoffmann 1984 Bayernliga
2005/06 Zappe 1983 BaWü – Liga
2005/06 Hinterstocker 1983 Bayernliga
2005/06 Kempter 1989 Karriereende
2005/06 Rais 1989 BaWü – Liga
2005/06 Kartapalow 1986 BaWü – Liga
2005/06 Grabein 1984 Karriereende
2004/05 Stöhr 1987 BaWü – Liga
2004/05 Koch 1985 Bayernliga
2004/05 Zappe 1983 BaWü – Liga
2004/05 Grabein 1984 Karriereende
2004/05 Cespiva 1986 Oberliga
2004/05 Milovanovic 1985 BaWü – Liga
2004/05 Exner 1985 Karriereende
2004/05 Richter 1983 Oberliga
2004/05 Thoma 1982 Karriereende
2004/05 Wildgruber 1982 Karriereende
2004/05 Frosch 1981 Stammspieler in der DEL
2003/04 Zappe 1983 BaWü – Liga
2003/04 Milovanovic 1985 BaWü – Liga
2003/04 Richter 1983 Oberliga
2003/04 Thoma 1982 Karriereende
2003/04 Wildgruber 1982 Karriereende
2003/04 Person 1984 Karriereende
2003/04 Pyka 1984 Stammspieler in der DEL II
2003/04 Steingroß 1982 Stammspieler in der DEL II
2003/04 Müller 1981 Karriereende
2002/03 Köttstorfer 1981 Karriereende als DEL Stammspieler
2002/03 Busch 1981 Karriereende als DEL II Stammspieler
2002/03 Patrzek 1981 Oberliga
2002/03 Etz 1980 Karriereende
2002/03 Dück 1980 Stammspieler in der DEL
2002/03 Stramkowski 1979 Oberliga
2002/03 Fortier 1979 Topspieler in der DEL und EBEL
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Euer Alptraum!

Und hier mal die schlimmstmögliche Meldung, die die Wild Wings veröffentlichen könnten:

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Hacker, Oettinger und Adlerfans

Überraschende Pressekonferenz der Schwenninger Wild Wings kündigt große Veränderungen an.

[21.01.2014, Wild West Presse] Auf einer spontan einberufenen Pressekonferenz verkündeten die Schweninger Wild Wings am heutigen Vormittag, dass aus Sicherheitsgründen für das Spiel gegen die Adler Mannheim nur 4.000 Heimfans zugelassen sind. Aufgrund von bereits 700 nach Mannheim verkaufter Tickets werden die Eintrittskarten der letzten 1.400 Schwenninger Kartenkäufer storniert und die Tickets an auf einer Warteliste in der Kurpfalz gelistete Personen weitergegeben. Die Wild Wings bedauern die Unannehmlichkeiten.

Im Ausblick auf die neue Saison wurde verkündet, dass mit Oettinger Alkoholfrei ein neuer Bierlieferant für die Helios-Arena gefunden wurde. Die Zusammenarbeit mit Fürstenberg endet nach über 20 Jahren. In sportlicher Hinsicht sagte der Trainer, dass er ab sofort keine Spieler unter 25 Jahren mehr einsetzen würde: „Das junge Gesindel will sowieso keine Leistung zeigen, außerdem kann ich mit denen gar nicht umgehen.“ Als erste Konsequenz aus der neuen Linie wurde die Reaktivierung der Ex-Nationalspieler Danny Nowak und Jochen Molling in Aussicht gestellt.

Um im sportlichen Bereich breiter aufgestellt zu sein, wurde Petr Kopta als Chefscout berufen. Der erfahrene Sportmanager äußerte sich dahingehend, dass er sich freue an seine erfolgreiche und beliebte Zeit bei den Wild Wings in neuer Rolle anzuknüpfen. Ebenfalls eine Verbesserung im sportlichen Bereich soll eine vertragliche Regelung mit den Bietigheim Steelers bringen, die ab der Saison 2014/15 als offizielles Farmteam fungieren werden. Im Gegenzug verpflichten sich die Wild Wings im nächsten Jahr in grün-weiß zu spielen und den Schrifzug „Bravehearts“ auf den Trikots zu tragen. Der Pressesprecher: „Ich bin mir sicher, dass unsere Fans diesen Schritt begrüßen werden.“ Das neue grün-weiße Vereinslogo soll in der kommenden Woche präsentiert werden.

Unterdessen wurde bekannt, dass Dan Hacker einen Zwei-Jahres-Vertrag bei den Adlern Mannheim unterschrieben hat. Hacker: „Von den Wild Wings kam überhaupt kein Angebot und die Adler sind für mich ein Traum seitdem ich das erste Mal vom deutschen Eishockey gehört habe.“

Lesen Sie morgen in unserer Zeitung die Meinung der Fans zu den tiefgreifenden Veränderungen. Was sagen Mister Eishockey & Co. zu den Geschehnissen am Neckarursprung?

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Oder was wäre Eure Alptraum?

P.S: Vorsicht, Satire!

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