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Stimmungsaufheller

Posted by on März 28, 2019

Die Schwenninger Fanseele ist nach der enttäuschenden Saison immer noch sehr fragil. Paul Thompson und Michael Werner mit ihren Analysen zur Saison haben durchaus den richtigen Nerv getroffen und zumindest einen kleinen Funken Aufbruchstimmung erzeugen können. Die Verpflichtung von Christopher Fischer – einem gestandenen DEL-Verteidiger – stieß ebenfalls auf positive Resonanz. Doch die Kernfrage für viele Fans wird weiter die Ausländerfrage bleiben. Nachdem man sich von fast allen getrennt hat, ist hier jeder gespannt, wen die Verantwortlichen an den Neckar lotsen können.

Wie zart das Pflänzchen Aufbruch ist, konnte man dann in der letzten Woche sehen. Mit Maximilian Hadraschek und Evan McGrath tauchten zwei Spieler in der Gerüchteküche auf, die all den Frust wieder hervorbrachten. Der eine ein beliebiger DEL2 Spieler mit kaum ersichtlichem Potential für die DEL und dazu noch in einem Alter, in dem er nicht mal einen der benötigten U23 Spots belegen oder eine Förderlizenz in Anspruch nehmen kann. Der andere ein alternder kanadischer Weltenbummler, der es in den letzten fünf Jahren zu sieben Clubs in fünf Ländern brachte und zuletzt weder in Kassel in der DEL 2 noch im niveaumäßig überschaubaren England begeistern konnte. Sollte so der Neuanfang aussehen? Will man sich so verbessern?

Dazu dann noch die medial begleitete USA Reise von Jürgen Rumrich und Paul Thompson, die in Teilen an einen Touri-Trip zweier kindlich-naiver Eishockeyfans erinnerte, die endlich mal in einem NHL Locker Room posieren durften. Rumrich im Nachgang mit seinen gewohnt ungeschickten Aussagen in der Presse „Wir sind in die USA geflogen und verpflichten jetzt einen Spieler aus Europa. Es ist kein Finne. *hö hö*“ und Paul Thompson mit absolut selbstverständlichen Phrasen in der Art, dass man dort mit Leuten geredet hat und jetzt die Spieleragenten kontaktiert.

Stimmung im Keller? Ja. Doch dann kam die erste Verpflichtung ausländischer Art im Sturm. Matt Carey. Niemand hatte ihn auf dem Zettel, niemand hatte ihn gerüchtet. Wir müssen uns nix vormachen, Carey wird die Liga nicht in Grund und Boden schießen, aber im Gegensatz zum Vorjahr wo man einen Top-Center ankündigt und dann Hult verlängert, entspricht der Spieler hier auch dem, was man im Vorfeld als Kriterien aufgestellt hat. Kanadier. Harte Spielweise. Grit. Robust. Ordentliche Werte in der AHL (z.B. die 21 Saisontore in Hartford). Dazu Europa-Erfahrung. Schon alleine der Fakt, dass man mit einer einfachen Youtube Suche mehr Checks von ihm findet, als Bartalis in drei Jahren bei uns gefahren hat, lässt ihn als positives Upgrade erscheinen. Und so ist auch die Resonanz unter den Fans. Vorsichtiger Optimismus.

Es zeigt, wie problematisch die Situation noch immer ist, wie schnell alles kippen kann und wie vorsichtig die sportliche Leitung auch sein muss, welche Verpflichtungen sie wie bekanntgeben und was sie überhaupt so in der Presse äußern. Es kann nächstes Jahr besser werden, aber es ist ein langer Weg. Carey ist ein erster vorsichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Im Hinblick auf den Sommer macht mir auch etwas Sorgen – der Exkurs am Ende sei mir noch erlaubt – dass Paul Thompson genauso wie Jürgen Rumrich gerne und sehr freigiebig mit der Presse plaudert. Dass sich die beiden dabei widersprechen, ist schon mehrfach vorgekommen und natürlich ist das etwas, was die Presse genüsslich mitnimmt. Gerade jetzt schon wieder im Bezug auf zwei mögliche Verpflichtungen aufgrund der USA-Reise.

Rumrich: „Wir hoffen hier zeitnah auf eine positive Entscheidung. Die beiden Spieler haben aber auch noch andere Angebote und wollen sich erst einmal alles anhören“
Thompson: „Wir haben jetzt zwar noch keine konkreten Angebote rausgeschickt, aber wir haben die Spieleragenten kontaktiert.

Sprecht Euch ab oder lasst doch bitte alles über den Tisch des Pressesprechers laufen!

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