Die Saison ist rum! Genau diese Atmosphäre versprühten die Spiele an diesem Wochenende. Man hält zwar halbwegs mit, will ja auch, aber wehtun will man sich auch nicht mehr wirklich. Und da die Gegner eben qualitativ besser sind, verliert man die Spiele dann in einem akzeptablen Rahmen. Wir werden jetzt von dem eingeholt, was uns die DEL immer als Planungssicherheit verkauft hat und das wir immer bekämpft haben. Und wir sehen jetzt auch warum? – Da es für uns um nichts mehr geht, werden die Spiele zunehmend langweiliger. Was wäre das heute für ein öder und trostloser Sonntagnachmittag geworden, wenn Nürnberg nicht mit sovielen Fans gekommen wäre und O’Connor nicht zumindest ein Drittel lang den wilden Hund geben konnte?
Herrliche Frühlingssonne, parallel das olympische Finale – warum dann zu einem teuren Hockeyspiel gehen, das man voraussichtlich sowieso verlieren wird? Und diese Lethargie kommt genau dadurch, dass es keinen Abstieg gibt. Was würden wir zittern, mitfiebern und kämpfen, wenn es noch um Platz 12 und die Vermeidung der Play-Downs gehen würde? Oder wenn eine Relegationsrunde gegen Bietigheim am Horizont stände? Das wäre doch geil und würde uns alle nochmal elektrisieren. Und ich würde mir wünschen, dass die Wild Wings da innerhalb der DEL deutlich offensiver Position für einen geregelten Auf- und Abstieg ergreifen würden. Denn sowas wie heute, das macht keine Spaß. Dann lieber mal absteigen und wieder aufsteigen – who cares?
Auch das nächste Wochenende verspricht da nicht besser zu werden: Am Freitag kommt Hamburg – ja, das ist ein Klasseteam und sie werden sicher gutes Eishockey zeigen, doch eine realistische Siegchance haben wir da kaum. Warum also anstrengen? Warum bedingungslos supporten, wenn die Spieler auch nicht mehr das letzte Prozent rauskitzeln? Und Sonntag dann Iserlohn – naja, wer motiviert sich noch ernsthaft für eine Fahrt ins Sauerland?
Ich kann es den Spielern nicht mal verdenken – vermutlich würden wir alle so handeln. Wenn ein Projekt abgeschlossen ist, wenn „der Käs‘ gegessen“, „der Drops gelutscht“ ist, wenn alles „gschwätzt ischt“ – dann fällt es verdammt schwer das allerletzte aus sich herauszuholen.
Doch ein Spiel kommt noch, dass für alle Fans wichtig ist. Das letzte Derby am letzten Spieltag. Ich hoffe und wünsche mir, dass die Mannschaft dann auch aus der Lethargie etwas erwacht, sich nochmal reinhaut, nochmal Schmerzen in Kauf nimmt, dorthin geht wo es weh tut und gemeinsam mit uns Fans einen versöhnlichen Deckel auf eine tolle Saison draufmacht. Doch so ganz fehlt mir der Glaube…