In einem Aufwasch

Na was ist denn da los? Da liegt man in der gemütlichen Sommerpause, lässt das Sofa gegen das Büro gewinnen und bei den Wild Wings überschlagen sich die Ereignisse als hätte man gerade wieder einen Trainer in der Drittelpause entlassen. Verschaffen wir uns mal einen Überblick und ordnen die verschiedenen Ereignisse ein.

Neuer Fanshop

Die Wild Wings ziehen innerhalb Schwenningens um und eröffnen am morgigen Samstag mit einem Aktionstag ihren neuen Fanshop. Das war überfällig, sowohl das Kellerloch neben dem Stadion wie auch das zuletzt benutzte versteckte und dunkle Ladenlokal waren einem DEL Club unwürdig. Jetzt hat man in zentraler Lage mit dekorativer Fensterfront endlich einen Platz gefunden, wo man die Fanartikel ausführlich präsentieren kann und die fleißigen Leute auf der Geschäftsstelle auch vernünftig arbeiten können. Dazu kann man nur gratulieren, die Bilder zeigen auch, dass das wirklich schön geworden ist. Als nächstes dann noch eine Filiale in der Niederen Straße im Sinne der doppelstädtischen Verbrüderung.

Neuer Spieler

Dieser soll am Samstag bei der Fanshop Eröffnung als Überraschung aus der Torte springen, doch die bösen Schreiberlinge vom Schwarzwälder Bote haben den Namen schon geleakt und verkünden Simon Danner als Neuzugang. Das passt auch: Deutscher, DEL-erfahren, gutes Alter, defensivstark, spielt mit viel Energie. Passt nach meinem Schema als rechter Flügel perfekt zu Schlager und Green in die  defensiv ausgerichtete dritte Reihe.

Neuer Kooperationspartner

Die Wölfe Freiburg, einst Erzfeind, jetzt geliebtes Farmteam? Ganz so weit ist es nicht, aber man macht das einzig Sinnvolle und kooperiert, denn im Moment ist nicht absehbar, dass sich beide Teams wieder auf Augenhöhe begegnen können. Insofern sollte man die kurzen Wege durchs Höllental nutzen um Talenten gegenseitig Spielpraxis zu geben. Dass man diese Kooperation schon verkündet bevor ein evtl. anstehendes Nachrücken der Wölfe in die DEL 2 überhaupt Realität ist, spricht dafür, dass man sich mehr davon spricht als etwas pro forma auf dem Papier zu haben. Mit Nikolas Linsenmaier hat man auch gleich die erste FöLi vergeben und damit einen meiner Wunschspieler bekommen. 20 Jahre, sehr talentiert und absolut mit Potential für höhere Aufgaben als die Oberliga. Hoffentlich kann er sich bei uns auch entsprechend durchsetzen. Spannend wird es, wenn die Wölfe nicht in die DEL 2 nachrücken und wir einen weiteren Partner aus der DEL 2 brauchen um den Regularien zu genügen.

Neuer Gästeblock

Und war bisher alles positiv, so gibt es auch einen Wehmutstropfen. Der Gästeblock wird auf die Stehplatztribüne verschoben. Ich sehe die Vorteile, dass man dort die Fantrennung besser im Griff hat und ich sehe auch eine „erweiterte Kurve“, die sich von hinterm Tor bis zur Mitte der Geraden zieht und wie ein Mann hinter den Wild Wings steht. Doch ich sehe auch die Gefahr, dass diese blau-weiße Wand abseits von den Knallerspielen große Löcher aufweisen wird und man sich dann auf dem so noch größer gewordenen Heimstehblock fast ein wenig verliert. Außerdem geht die einfache Interaktion verloren, die ich schon 2013 als Grund für die Beibehaltung des Gästeblocks angeführt habe. Und ein weiteres Problem das ich sehe: Was macht man mit Fans der Gäste, die sich normale Stehplätze gekauft haben? Trotzdem da hoch auf die höherwertige Plätze lassen? Aufschlag verlangen? Nicht reinlassen? Ich bin gespannt, wie das gehandhabt wird, zudem finde ich es persönlich ziemlich unfair, wenn man die Tickets für Gäste teurer macht als für die Heimfans. Das haben wir doch nicht nötig. Und ich bin auch gespannt, wie die wirklich treuen Fans auf der Stehplatztribüne reagieren – denn schließlich stehen da auch gerade welche, die nicht sitzen möchten, aber etwas ruhiger, etwas abseits und vielleicht auch etwas elitärer als der gemeine Stehplatzpöbel auf der Tribüne stehen wollen. Und jetzt stehen sie auf einmal neben randalierenden Ingolstädtern. Na Prost Mahlzeit.

Neues Logo

Ach nee, das war ja im letzten Jahr….

Ab sofort könnt ihr dem Schwarzen Schwan auch auf Twitter folgen. Dort erfahrt ihr sofort, wenn ein Bericht online ist, könnt mit mir diskutieren und bisweile zwitscher ich auch das eine oder andere Gerücht für das sich kein eigener Blogbeitrag lohn. Twitter: @MatzeLandwehr und der Hashtag für Diskussionen ist #DerSchwarzeSchwan.

Infografik Wild Wings Team

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Das ist ja ein Dinger

Schöne – mehr oder weniger – Überraschung am Dienstag morgen, denn die Wild Wings geben die Verpflichtung von Derek Dinger bekannt und komplettieren damit ihre Abwehr für das zweite DEL Jahr. Damit bin ich sehr zufrieden. Dinger ist ein Verteidiger, der eigentlich in keiner Kategorie überragend ist, aber auch so gut wie keine Schwächen aufweist und sehr solide spielt. Zudem kommt er mit dem Rückenwind der Meisterschaft nach Schwenningen. Er ist mit 27 im besten Alter, körperlich auch kein Blatt im Wind und hat die Erfahrung von 303 DEL Spielen. Angesichts der Marktsituation und unseres Budgets zweifelsohne ein guter Griff.

Betrachten wir dann mal unsere neue Abwehr im Ganzen: Auf fünfeinhalb Positionen hat sich nix getan, denn Goc/Wilhelm, Wishart/Granath und Dück/Sacher bleiben wie bisher. Das ist auch in Ordnung, denn alle haben im Vorjahr ihre Erwartungen gefüllt, lediglich bei Goc und Dück kann das Alter langsam zum Problem werden. Aber auch hier hätte ich kaum Alternativen gesehen, die uns mit Sicherheit eine Verbesserung gebracht hätten. Sacher ist als halber Spieler gezählt, da ich nicht weiß, ob Mair ihn als Verteidiger oder Stürmer einplant. Wenn letzteres, dann holt man evtl. noch ein Talent, aber da geht es um Verteidiger Nummer 8, nicht um Schlüsselspieler.

Wir haben eine gute Mischung aus vier Rechts- und vier Linksschützen, einiges an Erfahrung und Size und zwei Kontigentspieler, die ihre Ligareife bereits eindeutig bewiesen haben. Schwachstellen waren im Vorjahr Pawel Dronia und Adam Borzecki, für die beiden sympathischen Jungs war die DEL einfach zu hoch. Sowohl Dronia – der mit viel Tamtam und der üblichen Nordseerhetorik in Bremerhaven vorgestellt wurde – als auch Borzecki – den es wohl ins Ellental zieht – wurden durch erfahrene DEL Spieler ersetzt. Brown und Dinger sind in jedem Fall eine Verbesserung und damit haben wir auch gesamt unser Niveau in der Abwehr gesteigert. Einzig die Härte von Borzecki könnte uns fehlen, aber sind wir da ehrlich – meistens war er doch läuferisch gar nicht erst in der Position um einen „krachenden“ Check zu setzen.

Bleibt der für mich einzige Schwachpunkt – wir haben keinen expliziten Scorer in der Verteidigung, sondern nur Spieler, die alle für ein paar Punkte gut sind. Das relativiert sich aber mit Blick auf die Ligastatistik. Aufgrund der Stärke der DEL gibt es dort nicht wie in Liga 2 die Situation, dass mittelmäßige Offensivverteidiger wie Hay oder Long auf einen Punkt pro Spiel kommen, das hat keiner geschafft. Und unser Stephan Wilhelm landete in der Scorerliste auf Platz 10 und war punktbester deutscher Verteidiger. Das war mir so auch nicht klar gewesen. Von daher ist das für mich auch kein Grund zur Sorge.

Als Fazit bleibt also für die Defensive nur zu sagen: Well done, Herr Jäger & Herr Mair. Und sollte man noch nachbessern müssen, hat man immer auch noch eine Ausländerlizenz dafür in der Hinterhand.

In eigener Sache

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Leider keil…

…frei angelehnt an die Jungs von Deichkind ist die heutige Verpflichtung von Bernhard Keil ein Akt, der mich zwiegespalten zurücklässt. Denn von den Zahlen her ist er nicht der U23 Mann, den ich mir vorgestellt habe. Auch die Berichte aus den anderen Stadien bescheinigen ihm zwar DEL-Erfahrung aber das ist auch schon alles. Gut, man wird ihn gefahrlos jederzeit bringen können, aber wir werden – aufgrund unseres schlechten Rufs im Bezug auf junge Spieler – eben auch keinen kriegen können, der nachhaltig auf sich aufmerksam macht. Trotzdem soll er erstmal spielen, kämpfen und sich reinhängen und dann schauen wir mal weiter. Unter den gegebenen Voraussetzungen vermutlich eine der besten machbaren Lösungen.

Positiver dagegen ist, dass sich das Puzzlespiel um den neuen Kader langsam lüftet. Keil jetzt auf der U23 Position im Sturm und in der Verteidigung zwitschert es durch den Sommer, dass sich ein weiterer frischgebackener Meister unserem Kader anschließt. Um nicht immer die ausführliche Kaderanalyse zum Lesebefehl zu machen habe ich den Kaderstand mal in einer Infografik zusammengefasst. Und wenn sich das in der Verteidigung bewahrheitet und noch ein gestandener deutscher Stürmer kommt, dann sind es eigentlich „nur“ noch die zwei Ausländer. Und da werden wir warten müssen. Langer Sommer…. Zeit um Deichkind zu hören. Zeit für Krawall und Remmidemmi.Infografik Wild Wings Team

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Wir brauchen was für hinten drin!

Nämlich noch einen Verteidiger. Der ist auch angekündigt und laut Kaderanalyse dringend notwendig. Alex Jäger hat gesagt, da kommt ein „fertiger“ deutscher Verteidiger. „Fertig“, d.h. gestanden, kein Talent mehr, also Mitte 20, hinten solide, vorne gefährlich, gesundes Körperspiel. Diese Spieler sind rar und wir werden vermutlich keinen mehr bekommen, der all das in sich vereint, dazu sind diese Verteidiger zu teuer. Doch manchmal muss es nicht schlecht sein, wenn man nimmt was übrig bleibt. Auch dort kann man gute Griffe tätigen.

Blicken wir also mal auf die Verteidiger mit deutschem Pass, die noch keinen neuen Vertrag haben (laut eliteprospects) und die Kriterien zumindest zu 75% erfüllen. Wen davon würdet ihr denn gerne in Schwenningen sehen und wen haltet ihr für realistisch?

  • Derek Dinger (Ingolstadt)
  • Tobias Draxinger (Augsburg)
  • Thomas Gödtel (Iserlohn)
  • Marcus Götz (Bad Nauheim)
  • Benedikt Kohl (Wolfsburg)
  • Patrick Köppchen (Ingolstadt)
  • Kevin Lavallee (Hamburg)
  • Henry Martens (Bietigheim)
  • Benedikt Schopper (Ingolstadt)
  • Martin Walter (Bremerhaven)

Angesichts des Angebotes wäre mein Favorit Derek Dinger vom deutschen Meister, auch Draxinger lohnt einen näheren Blick wenn er seine Verletzung auskuriert hat. Köppchen, Kohl und Schopper sind aus meiner Sicht nicht zu bezahlen, Lavallee zu alt. Gödtel halte ich für läuferisch zu limitiert für die DEL. Bei den DEL2 Spielern ist das Risiko höher, weil man nicht weiß, ob sie es eben in der DEL packen. Die würde ich erst dann in die engere Wahl nehmen, wenn sich aus der DEL nix ergibt.

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Die seltsamen Ansichten des Pat C.

Stellen wir uns die WM in Brasilien vor, das Auftaktspiel der deutschen Fußballer. Kein Lahm. Kein Schweinsteiger. Kein Hummels. Kein Neuer. Kein Großkreutz. Kein Kroos. Trainer Jogi Löw: „Ich habe keine Spieler eingeladen, die im Pokalfinale standen, da ich mit den vorhandenen Spielern eine Feinabstimmung vorhabe, da bringt es nix wenn die Jungs so spät dazustoßen.“ Unvorstellbar?

Nicht im deutschen Eishockey. Hier hat Bundestrainer Pat Cortina genau das vor und angekündigt, auf die Spieler aus Köln und Ingolstadt zu verzichten, die gerade das Finale bestreiten. Spieler wie Greilinger, beide Müllers oder Köppchen, die der Serie ihren Stempel aufdrücken.

Nicht die erste sonderbare Aktion des spröden und sturen Nationaltrainers. Die Olympia-Qualifikation hat er grandios vergeigt, vor der WM 2013 hat er die Mannschaft mit übertriebenen Konditionseinheiten kaputt trainiert und ein eher mäßiges Turnier gespielt. Ähnliches hört man auch jetzt wieder aus dem Training.

Dazu kommt seine persönliche Art, den „harten Hund“ den er gerne gibt und mit dem nicht alle Spieler klar kommen. Nicht umsonst haben eine Menge der besten deutschen Spieler ihre Teilnahme mit mehr oder weniger plausiblen Ausreden abgesagt (Ullmann, Ehrhoff, Endraß, Rankel, Reimer,…). NHL Spieler wie Greiss werden auch schon mal gerne gar nicht eingeladen.

Wir in Schwenningen haben Erfahrung damit Trainer zu den unmöglichsten Zeitpunkten zu entlassen. In der Drittelpause, früh in der Saison, spät in der Saison. Cortina hat insgesamt mal wieder einen sehr eigenwilligen Kader zusammengestellt und führt auch wieder eine eigenwillige WM-Vorbereitung durch. Das Viertelfinale ist angesichts der Gruppe kein Selbstläufer, aber wenn seine Methoden in diesem Turnier nicht zum Erfolg führen, dann dürfte auch sein Stuhl wackeln und er wäre ein weiteres Kapitel im Buch der gescheiterten Nationaltrainer, die mehr oder weniger stark verbrannte Erde hinterlassen.

Dies mal als Blick über den Tellerrand.

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Freitag, 20 Uhr – Helios Arena

Spiel 1 um die Relegation gegen die Fischtown Penguins. Irgendwie würde ich mich da richtig drauf freuen – erst harte Play-Downs gegen Düsseldorf und jetzt noch in die Relegation gegen Bremerhaven. Das ist doch wofür der Sport lebt und geschaffen wurde – Dramen, Existenzängste, pure Emotionen – und nicht diese vermaledeite Planungssicherheit. So waren die letzten Wochen langweilig und die Sommerpause ist schon viel zu lang. Laßt uns doch Play-Downs spielen, laßt uns alle gemeinsam um den Klassenerhalt kämpfen und letztlich den Sieg feiern. Oder eben verlieren und dann mit dem großen Ziel Wiederaufstieg das nächste Jahr angehen. An Auf- und Abstiegen kann man wachsen, Geschichte schreiben und Tradition generieren. Jeder redet noch davon, wie wir sportlich gegen das Tal abgestiegen sind und nur dank Lotte drin geblieben sind. Jaro Maly und Werner Klatt sind Schwenninger Aufstiegshelden. Rekordplaydownsieger T-Shirts werden immer noch getragen, die Serie gegen Frankfurt oder das entscheidende Spiel bei den Capitals: Legende. Doch die Teams, die in Jahren der Planungssicherheit um das Tabellenende rumkrebsten werden schnell wieder vergessen sein.

Ich finde es sehr enttäuschend, dass sich die Wild Wings kein einziges Mal deutlich pro Aufstieg positioniert haben, sondern sich sehr schnell mit dem DEL Wischiwaschi assimiliert haben. Ja natürlich braucht es gewisse Voraussetzungen, wirtschaftlicher und sportlicher Art, aber beide Finalisten der DEL 2 haben eine vernünftige Halle, wirtschaften solide und können auch auf eine treue Fanbasis zählen. Mehr los als in Wolfsburg ist da allemal. Wir sollten die Spiele veranstalten, die die Fans auch sehen wollen.

Und eins noch: Wenn ich die Videos aus Bremerhaven sehe, dann kann ich mich jedes Mal darüber ärgern, dass uns all diese Söldnertruppen der letzten 10 Jahre niemals diesen einen geilen Moment geschenkt haben. Momentan ist er weiter weg als je zuvor und bei aller Liebe – im Vergleich zu diesen Emotionen taugt ein Aufstieg am grünen Tisch zwar zu einer rausgestreckten Zunge Richtung Ludwigsburg-Nord, ist aber ansonsten weniger wert als ein halbes Königreich… und ein halbes Königreich ist heutzutage schon nichts mehr wert.

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Schmaler Etat und schlechtes Image – die Crux mit den jungen Spielern

Vincent Schlenker, Thomas Supis, Florian Lüsch, Marcel Kurth, Dennis Dörner, Kai Herpich, Jonas Schlenker, Matthias Plachta – die Liste der jungen Spieler aus dem SERC Nachwuchs, die potentielle Kandidaten für die U23 Stellen bei den Wild Wings wären ist lang. Und wenn sich DEL und DEL 2 auf eine Förderlizenzregel einigen und man als Club verpflichtet ist, sich an diesem Instrument der Nachwuchsförderung zu beteiligen, dann sind diese Spieler auf einmal nicht nur ein netter Bonus, sondern ein zwingend notwendiger Posten, den es auch im Etat zu berücksichtigen gilt. Wie man so zwitschern hört, haben die Wild Wings einige dieser Spiele kontaktiert, handeln sich aber reihenweise Absagen an. Warum? Aus meiner Sicht leicht nachvollziehbar.

Es gibt zwei hauptsächliche Gründe, nach denen sich Nachwuchsspieler ihren Verein aussuchen. Muttersöhnchen und Kevin Großkreutz’sche Vereinsliebe mal beiseite getan: Geld & Einsatzchancen.

Also kann ich als Verein einem jungen Mann entweder mit Geld den Kopf verdrehen oder ich biete ihm realistische Einsatzchancen, die Möglichkeit zu spielen und sich zügig weiterzuentwickeln. Können wir das leisten?

Ich sage NEIN – und deshalb kann ich jeden Nachwuchsspieler verstehen, der sich gegen die Wild Wings entscheidet. Wir haben den kleinsten Etat der DEL, damit brauchen wir im Rennen um herausragende Nachwuchsspieler gar nicht erst antreten und einen durchschnittlichen Spieler der die meiste Zeit die Bank wärmt mit einem signifikanten Salär zu ködern, das können wir uns auch nicht leisten, da wir das Geld schon benötigen, um die Schlüsselspieler – meist Ausländer – in Sturm und Verteidigung zu bezahlen.

Bleibt für uns also nur noch die Option, die Spieler über Entwicklungschancen zu ködern. Und hier wird jeder potentielle Spieler den Blick in die Vergangenheit werfen und in der Vergangenheit haben wir leider ein ganz schlechtes Image aufgebaut. Von wegen „Früher war alles besser“ – in all den Jahren in der Spitze von Liga 2 und jetzt auch in der DEL haben wir es fast nie geschafft junge Spieler ins Team einzubauen geschweige denn ihnen Verantwortung zu geben. Beispielsweise Kirschbauer oder Baumgartner, die es beide in Liga 2 gepackt haben, sind fast an der Bank festgewachsen und bekamen dann alternde Versager vom Kaliber Ivan Droppa vor die Nase gesetzt. Im letzten Jahr – auch wenn die Voraussetzungen etwas andere waren und die Spieler nicht wirklich tauglich – haben es weder MacKay, noch Gelke, noch Kimmel bei uns geschafft. Was – außer dem möglichen Wort von Jäger oder Mair – soll einem Spieler den Glauben stärken, dass gerade er im nächsten Jahr mehr Einsatzzeit kriegt?

Insofern sollte man auch mit der Kritik zurückhaltend sein, wenn die zum Einstieg genannten Spieler nicht verpflichtet werden – das ist kein Selbstläufer, das ist nicht unbedingt böser Wille. Es gehören immer zwei Seiten dazu, einen Vertrag zu unterschreiben.

Es braucht viel Überzeugungsarbeit, einen langen Atem und dann auch den Mut den Weg mitzugehen, damit man langfristig sein Image verbessert und damit auch attraktiver für junge Spieler wird. Denn jetzt kommt keiner, man kann nur den Bodensatz verpflichten, der spielt dann natürlich nicht, weil er es nicht bringt und das Image wird noch schlimmer. Ein Teufelskreis.

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Der Hooligan bleibt

Schöne Nachricht zum Osterfeste: Sean O’Connor hat verlängert. Auch wenn manche Spatzen mit aller Macht diese Verlängerung schon seit einigen Wochen von den Dächer gepfiffen haben, ist es (erst) jetzt offiziell geworden. Wer weiß, was da noch für Hürden waren. Letztlich ist das für mich aber kein Grund ihn jetzt mit Skepsis zu betrachten: Vertragspokereien gehören auf beiden Seiten zum Geschäft dazu und wer schon einmal erlebt hat, wie lang eine Frau zur Entscheidung braucht, wenn sie nix anzuziehen hat – letztlich hüllt sie sich dann meist in Schweigen – den darf nicht verwundern, dass so eine grundlegende Entscheidung ob der Mann noch ein Jahr länger spielen darf schon einige Zeit braucht. Das übrigens sowohl Frau Chambers wie auch Frau O’Connor ihren Mann weiter nach Schwenningen lassen spricht Bände – was ist nur aus unseren Groupies geworden?

Doch genug des Schabernacks: Sportlich ist die Verpflichtung verdammt wichtig. O’Connor ist eben genau dieser deutsche Power Forward, der in der Kaderanalyse als Planstelle Nummer 5 aufgeführt wird. Er bringt Energie ins Spiel, ist sich auch für einen Faustkampf nicht zu schade, steht im Powerplay im Slot herum und trifft auch in schöner Regelmäßigkeit das Tor. Der ist durchaus für 30 Punkte gut und gibt uns damit auch deutlich mehr Flexibilität bei den Ausländerpositionen. Dadurch, dass wir damit auch einen deutschen Spieler für das Scoring im Kader haben sinken die Anforderungen an die Ausländer etwas, die Last wird verteilt.

Fazit: Gute Sache, aber es sind noch längst nicht alle Schlüsselpositionen besetzt.

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Das große Ausmisten in Wolfsburg und Hamburg

Nach dem Play-Offs Aus haben sowohl die Hamburg Freezers und die Grizzly Adams Wolfsburg kräftig ausgemistet. Der geneigte Manger – und der interessierte Blogger – werfen da bestimmt mal einen Blick auf die Ausschussware – vielleicht können wir ja etwas wiederverwenden.

Hamburg Freezers

Laut Meldung gehen und sind noch verfügbar: Daniel Nielsen, Johan Ejdepalm, Kevin Lavallee und Marius Möchel. Wichtig ist dabei nicht nur auf die Stats zu gucken, sondern vor allem auch die offenen Positionen im Blick zu behalten. Dazu nehme ich wieder meine Kaderanalyse (darauf beziehen sich auch die Planstellennummern) her. Die ersten drei genannten sind Verteidiger, wobei keiner wirklich unsere Planstellen besetzen kann. Nielsen und Ejdepalm sind Ausländer ohne Perspektive und auch Lavallee ist eigentlich zu alt. Er ist zwar Rechtsschütze und ein „fertiger deutscher Verteidiger“ mit DEL und Nati-Erfahrung, aber er ist kein Talent und er ist auch keiner, der etwas für die Offensive tut. Hier würde ich nicht zuschlagen. Anders bei Möchel, der U23 ist, seine Tauglichkeit in der Liga unter Beweis gestellt hat und auch die nötige Körpergröße mitbringt. Auf der offenen Position Nummer 7 als solider deutscher Stürmer in Reihe 4 mit Potential könnte ich ihn mir durchaus vorstellen.

Grizzly Adams Wolfsburg

Noch umfangreicher ist der Aderlass in Wolfsburg. 9 Spieler verlassen den Verein und das sieht für uns nicht uninteressant aus. Dschunussow als Torhüter und die ausländischen Verteidiger Palin und Brocklehurst nehme ich gleich mal raus aus der Verlosung und benenne als ersten interessanten Spieler Benedikt Kohl. Verteidiger, Rechtsschütze, Deutscher, im besten Alter, Offensivqualitäten. Erfüllt nahezu perfekt alle Voraussetzungen für unsere offene Planstelle Nummer 1 in der Verteidigung. Doch ist er als Nationalspieler für uns bezahlbar und würde er überhaupt nach Schwenningen kommen. Sollte Jäger ihn an den Neckarursprung lotsen können, dann wäre das für unsere Verhältnisse ein echter Coup.

Auch bei den Stürmern gibt es interessante Personalien: Chad Bassen, Patrick Pohl und Simon Danner sind im Prinzip drei Leute für unsere Planstelle Nummer 7, Pohl evtl. auch für Planstelle Nummer 6. Alles sind nicht mehr die ganz jungen Talente, aber alle sind gestandene DEL-Spieler. Evtl. kann man Chad Bassen auch wieder auf das Scoringlevel bringen, das er schon gezeigt hat. 30 ist ja kein Alter. Aber ein Ersatz falls O’Connor weiter lieber einen auf DJ-Groupie macht sind sie alle nicht.

Bleiben noch die Ausländer Greg Moore und Ramzi Abid. Abid mag ich persönlich aufgrund seiner Spielweise, ein toller Power Forward mit viel Zug zum Tor und viel Energie im Spiel. Er wird aber nicht jünger und die Frage ist wirklich, wieviel Saisons er noch zu welchem Preis im Tank hat. Will man das Team verjüngen, dann sollte man nicht viel Geld für ihn ausgeben. Ist er günstig zu haben könnte er eine der beiden offenen Stellen in Reihe 1 belegen (Planstelle 3 & 4). Ebenfalls einen spannende Personalie ist Greg Moore. Ein hervorragender Stürmer mit besten Referenzen, Torjägerqualitäten und gutem Mannschaftssinn und jemand, der auch die Defensiv nie vergisst. Könnte Planstelle Nummer 4 einnehmen, den Torjäger geben. ABER – und jetzt kommt das große ambivalente ABER: Er war nahezu das ganze Jahr verletzt, hat dank Kreuzbandriss nur zwei Spiele bestreiten können. Die große Gefahr ist, dass man zweifeln muss, ob er sein Level wieder erreichen kann. In Sachen „Heilung“ ist 30 vielleicht doch ein Alter. Die große Chance ist, dass er billig zu haben ist, weil er eben dieses Jahr nix vorweisen kann. Es ist ein Risiko, aber man muss ein Risiko gehen in unserer Position.

Wenn wir keine Ausländerlizenz mehr für die Defensive brauchen, dann würde ich an Jägers Stelle versuchen ihm ein Try-Out aufzuschwatzen. Ein Versuch wäre es wert.

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Wachstumorientiertes Eishockeyunternehmen sucht…

…junge Spieler zum Mitreisen und zum Leben unseres Traumes. Mindestlohn wird gezahlt.

Angesichts der Bekanntgabe von Iserlohn, dass Dusan Frosch keinen Vertrag mehr erhält, manifestieren sich gleich die Wünsche der Fans den Jungen doch heimzuholen. Im Windschatten tauchen dann auch Namen wie Blank, Mulock, Pohl usw. auf. Bevor ich auf konkrete Namen eingehe – was ich die nächsten Wochen sicher immer wieder machen werde – und auch darlege, warum ich gegen Frosch bin (In Kurzform: Braucht jemanden der ihn einsetzt wie einst Whitecotton, hat nicht den Platz wie in Liga 2, für die DEL zu klein, würde gnadenlose enttäuschen) muss man aus meiner Sicht einen Schritt zurück gehen und den Kader soweit analysieren, dass man sieht welche Planstellen noch frei sind. Dann sucht man sich die Spieler dazu und nicht andersherum: Nicht alles verpflichten, was nicht bei drei auf den Bäumen ist und dann hinterher erstaunt feststellen, dass das keine Mannschaft ergibt.

Also blicken wir auf den Kader:

Im Tor ist es einfach. Mit Pätzold und Janka sind wir gut aufgestellt. Einen dritten Torwart kannst Du aus der Jugend oder sonstwo lizensieren. Positive Auswirkung auf den Rest des Kaders ist die Tatsache, dass wir im Tor keine wertvolle Ausländerlizenz verbraten.

Bleiben also folgende Rahmenbedingungen für den Kader:

  • 8 Verteidiger
  • 13 Stürmer (bevorzug ein Allrounder)
  • 3 U23
  • 9 Ausländer (Eine Lizenz in der Hinterhand einberechnet)

In der Verteidigung:

Da brauchst Du Size und Härte, einige Jungs mit Offensivdrang, einige Stay-at-home Leute und Spieler mit einem guten Schuss. Körpergröße haben wir, gesunde Härte ist auch dabei und mit Granath und Wishart haben wir zwei für unsere Verhältnisse gute Ausländer. Brown, Goc, Dück und Wilhelm sind alle Ü30 und bringen eine Menge Erfahrung und Leadership mit. Problematisch ist Borzecki, der noch einen Vertrag hat, für den die Liga aber eigentlich zu schnell ist. Betrachtet man das so, dann fehlt uns noch ein Spieler vom Profil: Deutsch, bestes Alter, hinten solide, guter Schuss. Kurzum, die Art von Spieler die verdammt teuer sind und wie z.B. Niki Goc einer gewesen wäre.

Unter der Prämisse, dass wir keine 3 Ausländer in der Verteidigung einsetzen wollen benötigen wir also die folgenden Spieler für die Verteidigung:

  • 1 „fertiger deutscher Verteidiger“, Mitte 20, im Idealfall noch Rechtsschütze
  • 1 talentierter deutscher Ergänzungsspieler U23

Sollte sich niemand finden, der die Anforderungen erfüllt, dann könnte man doch noch einen dritten Ausländer auftreiben und Borzecki als Verteidiger Nummer 8 einplanen.

Im Sturm:

Nach der bisherigen Rechnung bleiben uns da noch sechs Ausländer. Wir brauchen zwei Reihen, die Druck machen können, die Tore schießen und Punkte produzieren und die ein Spiel auch gestalten können. Dazu braucht man Size, Scoring Ability, Spielintelligenz und Lauffreude. Eine dritte Reihe, die unangenehm spielt, den Gegner stört, lauffreudig ist und vor allem destruktiv tätig wird. Dazu noch eine vierte Reihe, die man jederzeit bringen kann und die nicht nur aus irgendwelchen mehr oder weniger talentierten jungen Leuten besteht. Junge Spieler können als Stürmer Nummer 13 oder 14 um ihren Platz im Kader kämpfen.

Mit Ramsay, Hacker, Green und Rome hat man vier Ausländer, die in den ersten beiden Reihen spielen können. Doch keiner von ihnen ist jetzt der Spieler, der uns wirklich im Vergleich zum Vorjahr einen Schritt voranbringt. Die verbliebenen beiden Ausländerlizenzen müssen echte Knaller sein und keine Rollenspieler.

  • 2 starke Ausländer, die dem Spiel den Stempel aufdrücken können

Wünschenswert wäre es, wenn man auch den einen oder anderen Deutschen in diesen Reihen einsetzen könnte, doch sind diese Spieler immer verdammt teuer und zählen zum raren Gut in dieser Liga. Sean O’Connor ist dafür immer noch im Gespräch, er wäre ein Power Forward der dort spielen könnte. Ich gehe einfach mal davon aus, dass es sich um Zockerei handelt und er bleibt. Ansonsten könnte Tyson Mulock eine Alternative sein.

  • 1 deutscher Power Forward mit Torjägerqualitäten (O’Connor, bitte)

Also AL Torjäger (LW) plus AL Spielmacher (C) plus Power Forward O’Connor (RW) in Reihe 1 und eine von Ramsay geführte Reihe 2 mit Hacker und Rome auf den Flügeln. Morten Green könnte mit seiner Spielintelligenz und Defensivstärke dann die Führung der dritten Reihe übernehmen. Schlager könnte man ihm mit seiner Laufstärke für die dritte Reihe dazustellen, eine Planstelle bleibt dort noch frei.

  • 1 laufstarker deutscher Zwei-Wege-Stürmer.

Boris Blank könnte so einer sein. Laufstark, flexibel aber aufgrund des Alters nicht mehr für eine tragende Rolle im Spiel geeignet. Frosch ist es nicht, er hasst die Defensive und seine bisweilen zur Schau gestellte Schlampigkeit dürfte bei Stefan Mair nicht auf große Gegenliebe stoßen. Martin Davidek aus Landshut könnte auch eine Option sein. Patrick Pohl aus Wolfsburg dann auch noch.

Bleiben für die vierte Reihe Pielmeier und Konstantin Schmidt, denen ich eine solide Rolle in der DEL zutraue. Auch hier ist dann noch eine Planstelle frei, im Idealfall für einen U23 Stürmer, der aber auch Talent mitbringt. Linsenmaier aus dem Tal wäre so ein Kandidat. Sollte man keinen U23 Stürmer finden, dem man die Rolle zutraut, dann muss man auch hier einen gestandenen deutschen Spieler holen, behält Sacher als Stürmer Nummer 13 und holt noch einen U23 als Stürmer Nummer 14. Evtl. tut sich ja auch was bei den FöLis. Also:

  • 1 solider deutscher Stürmer (im Idealfall talentierter U23 Mann)
  • 1 U23 Talent

Fassen wir also die Liste zusammen, dann können wir darüber diskutieren welchen Spieler wir welchen Planstellen zuordnen. Es bringt nichts fünfzehn „ordentliche“ Spieler für eine dritte Reihe ins Team zu schreiben, denn auch diese hat eine Aufgabe und besteht nur aus drei Leuten. Hier also die offenen Stellen bei den Wild Wings:

  1. 1 „fertiger deutscher Verteidiger“, Mitte 20, im Idealfall noch Rechtsschütze
  2. 1 talentierter deutscher Ergänzungsspieler Verteidigung U23
  3. 1 ausländischer Center
  4. 1 ausländischer Torjäger
  5. 1 deutscher Power Forward mit Torjägerqualitäten
  6. 1 laufstarker deutscher Zwei-Wege-Stürmer.
  7. 1 solider deutscher Stürmer (im Idealfall talentierter U23 Mann)
  8. 1 U23 Talent

Und wenn wir noch ein Wunschkonzert veranstalten, hier mal ein paar Namen, die ich mir zu den Nummern vorstellen könnte:

  1. Slavetinsky (*hust*)  (BAZINGA!) – ganz schwierige Personalie, da jemanden zu finden
  2. Thomas Supis
  3. John Hughes (Martin St. Pierre)
  4. Darren Haydar (Franz Fortier)
  5. Sean O’Connor (Tyson Mulock, Frederic Cabana)
  6. Boris Blank (Martin Davidek, Robin Just)
  7. Nikolas Linsenmaier (Kris Sparre, Vince Schlenker)
  8. Hans Detsch

Welche Spieler könnt Ihr Euch vorstellen?

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