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Schmaler Etat und schlechtes Image – die Crux mit den jungen Spielern

Posted by on April 21, 2014

Vincent Schlenker, Thomas Supis, Florian Lüsch, Marcel Kurth, Dennis Dörner, Kai Herpich, Jonas Schlenker, Matthias Plachta – die Liste der jungen Spieler aus dem SERC Nachwuchs, die potentielle Kandidaten für die U23 Stellen bei den Wild Wings wären ist lang. Und wenn sich DEL und DEL 2 auf eine Förderlizenzregel einigen und man als Club verpflichtet ist, sich an diesem Instrument der Nachwuchsförderung zu beteiligen, dann sind diese Spieler auf einmal nicht nur ein netter Bonus, sondern ein zwingend notwendiger Posten, den es auch im Etat zu berücksichtigen gilt. Wie man so zwitschern hört, haben die Wild Wings einige dieser Spiele kontaktiert, handeln sich aber reihenweise Absagen an. Warum? Aus meiner Sicht leicht nachvollziehbar.

Es gibt zwei hauptsächliche Gründe, nach denen sich Nachwuchsspieler ihren Verein aussuchen. Muttersöhnchen und Kevin Großkreutz’sche Vereinsliebe mal beiseite getan: Geld & Einsatzchancen.

Also kann ich als Verein einem jungen Mann entweder mit Geld den Kopf verdrehen oder ich biete ihm realistische Einsatzchancen, die Möglichkeit zu spielen und sich zügig weiterzuentwickeln. Können wir das leisten?

Ich sage NEIN – und deshalb kann ich jeden Nachwuchsspieler verstehen, der sich gegen die Wild Wings entscheidet. Wir haben den kleinsten Etat der DEL, damit brauchen wir im Rennen um herausragende Nachwuchsspieler gar nicht erst antreten und einen durchschnittlichen Spieler der die meiste Zeit die Bank wärmt mit einem signifikanten Salär zu ködern, das können wir uns auch nicht leisten, da wir das Geld schon benötigen, um die Schlüsselspieler – meist Ausländer – in Sturm und Verteidigung zu bezahlen.

Bleibt für uns also nur noch die Option, die Spieler über Entwicklungschancen zu ködern. Und hier wird jeder potentielle Spieler den Blick in die Vergangenheit werfen und in der Vergangenheit haben wir leider ein ganz schlechtes Image aufgebaut. Von wegen „Früher war alles besser“ – in all den Jahren in der Spitze von Liga 2 und jetzt auch in der DEL haben wir es fast nie geschafft junge Spieler ins Team einzubauen geschweige denn ihnen Verantwortung zu geben. Beispielsweise Kirschbauer oder Baumgartner, die es beide in Liga 2 gepackt haben, sind fast an der Bank festgewachsen und bekamen dann alternde Versager vom Kaliber Ivan Droppa vor die Nase gesetzt. Im letzten Jahr – auch wenn die Voraussetzungen etwas andere waren und die Spieler nicht wirklich tauglich – haben es weder MacKay, noch Gelke, noch Kimmel bei uns geschafft. Was – außer dem möglichen Wort von Jäger oder Mair – soll einem Spieler den Glauben stärken, dass gerade er im nächsten Jahr mehr Einsatzzeit kriegt?

Insofern sollte man auch mit der Kritik zurückhaltend sein, wenn die zum Einstieg genannten Spieler nicht verpflichtet werden – das ist kein Selbstläufer, das ist nicht unbedingt böser Wille. Es gehören immer zwei Seiten dazu, einen Vertrag zu unterschreiben.

Es braucht viel Überzeugungsarbeit, einen langen Atem und dann auch den Mut den Weg mitzugehen, damit man langfristig sein Image verbessert und damit auch attraktiver für junge Spieler wird. Denn jetzt kommt keiner, man kann nur den Bodensatz verpflichten, der spielt dann natürlich nicht, weil er es nicht bringt und das Image wird noch schlimmer. Ein Teufelskreis.

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