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Ursache und Wirkung

Posted by on November 13, 2015

Nicht ohne Stolz muss ich konstatieren, dass dieses bescheidene Blog inzwischen zur Pflichtlektüre in der Wild Wings Kabine gehört. Vor der Saison zweifel ich an Rumrich und seinen Fähigkeiten ein Team zusammenzustellen und er belehrt uns eines besseren und stellt zusammen mit de Raaf eine würdige Mannschaft aufs Schwenninger Eis und schließt insgeheim sogar 2-Jahres-Verträge mit den Leistungsträgern ab. Bei Will Acton frage ich offen, ob er vom Profil und den Zahlen her überhaupt der gesuchte Typ ist und prompt ist er über jeden Zweifel erhaben und dominiert wie eins Vostrikov die Scorerliste der Liga. Und in der letzten Woche äußere ich meine Enttäuschung über Yan Stastny und am vergangenen Wochenende fügt er sich klaglos und vorbildich in seine Rolle in der vierten Reihe und lässt mit drei Toren endlich einmal seine Fähigkeiten aufblitzen. Da das so gut funktioniert hat und es über die Mannschaft, den sportlichen Erfolg und die Position in der Liga gerade kaum etwas zu sagen gibt, könnte ich eigentlich noch ein paar andere Sachen kritisieren, die sich dann wie von Zauberhand auflösen werden. Schlagers Frisur, die dummen Strafen von Rome, die fehlende Torgefährlichkeit von MacDonald – alles bitte ändern.

Im Ernst: Ich bin in solchen Situationen einfach nur glücklich, wenn ich mich irre. Ich sehne mich nicht nach Misserfolg um hinterher mit einem „habe ich doch gleich gesagt“ prahlen zu können, lieber lande ich ab und zu in einem Fettnapf als das Hüpfen und Springen ganz zu unterbinden.

Doch bevor es heute in Wolfsburg wieder losgeht, hat sich über die Deutschland-Cup Pause hauptsächlich ein Thema (neben dem billigen Aumüller-Mobbing) in der Fanszene festgesetzt: Die Frage nach dem zusätzlichen Ausländer. Unser Kader ist weiterhin dünn, aus dem Tal ist auch keine Verstärkung in Sicht (Linsenmaier leider, Hynes wie erwartet) und wenn Pätzold spielt, dann fehlt uns ein Ausländer auf dem Feld. Gleichzeitig kann man rund um die Helios Arena spüren, dass dieses Jahr etwas gehen könnte. Das Team hat sich gefunden und spielt erfolgreich, Platz 10 und damit die Play-Offs sind absolut in Reichweite. Da möchte man gerne nachlegen, da möchte man diesen Platz sichern und insgeheim von mehr träumen.

Rumrich und de Raaf sagen dagegen, dass der Markt nichts passendes hergibt oder es am Geld scheitert. Also holen sie lieber keinen als irgendeinen Droppaesken Eiskunstläufer. Dies kann man so nachvollziehen, eine Mannschaft ist ein fragiles Gebilde und wenn es gerade sehr gut funktioniert, dann kann man dort auch einiges kaputt machen, wenn man den falschen Spieler holt. Ich persönlich bin weiterhin für einen weiteren Ausländer, aber aufgrund der letzten Monate hat Rumrich jetzt zumindest soviel Vertrauen aufgebaut, dass ich ihn auch in dieser Sache einfach mal machen lasse.

Momentan brauchen wir diesen Spieler nicht zwingend, aber wenn es dann am Ende mit ein paar Verletzungen um zwei oder drei Punkte nur für Platz 11 reicht – dann wird das „hätte man doch“ – Geheule groß werden. Denn eins muss man auch konstatieren, die letzten Wochen haben Wirkung bei den Fans gezeigt, Wirkung dahingehend, dass die Erwartungen schon wieder wachsen. Sollte das in diesem Absatz beschriebene Szenario eintreten, dann wette ich, dass sich mehr Leute über den verpassten Platz 10 ärgern und grummelnd motzend die Vorwurfsdose öffnen, als sich über eine tolle Saison, eine kämpfende Mannschaft und einen im Vergleich zum Vorjahr hervorragenden Platz 11 ehrlich freuen würden.

Deshalb leben Rumrich und Co. gefährlich – egal wie sich entscheiden.

Aber jetzt erstmal die Grizzly Adams weghauen.

 

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