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Never too high, never too low

Posted by on September 30, 2014

Den Titel hört man so oft, der kriegt jetzt ne eigene Kategorie.

Gerade mal 4 Spiele aber dafür stolze 11 Punkte ist es her, dass die Welt in Schwenningen völlig aus den Fugen geraten war. Der Trainer ein Versager, eine Mannschaft, die sich gegen ihn auflehnt und eine Ansammlung böser Gerüchte und Anfeindungen waberte durchs Stadion, so dass man kaum noch davon ausgehen konnte, dass diese Saison mit diesem Trainer zu einem erfolgreichen Ende gebracht werden kann.

Nach Siegen gegen Wolfsburg, Straubing, Augsburg und Köln hat sich die Situation grundlegend geändert. Die Mannschaft steht auf einem Tabellenplatz, den wir mit Schwenningen in der DEL sonst nur gesehen haben, wenn wir zufällig an Spieltag 1 mal einen glücklichen Kantersieg einfahren konnten und dadurch oben in der Tabelle geführt wurden. Nach sechs Spieltagen, wo die Tabelle schon erste Konturen erhalten hat und man in Hamburg auch schon den ersten Trainerrauswurf der Saison realisiert hat auf Platz 5 zu stehen ist unabhängig von allen äußeren Einflüssen für Schwenningen eine hevorragende Leistung.

Doch ist damit die Causa Mair vom Tisch, alles rosa und mit Blümchen dekoriert? Nein. Natürlich nicht. Wie unser Trainer selbst so gerne sagt. „Never too high, never too low.“ Die Mannschaft spielt derzeit natürlich sehr gut, hat sich spielerisch und in der Hierarchie gefunden, hat den Rückstand der verbummelten Vorbereitung aufgeholt und glänzt mit Kampf, Einsatz, Abgeklärtheit und zunehemnd auch spielerischen Mitteln. Doch darf man nicht die Augen verschließen, dass dieser Aufschwung auch Opfer kostet und nicht zwingend von Dauer sein muss. Opfer? Ja. z.B. Ryan Ramsay, letztes Jahr einer unserer besten Scorer und ein Führungsspieler kommt noch so gar nicht in Schwung. Auch in der Hierarchie der Mannschaft verliert man dadurch. Hoffentlich findet er auch wieder zu seiner Form, denn wir werden ihn brauchen. Im Moment sind wir im Sturm komplett, können mit vier Reihen kommen. Doch es wird Sperren geben, es wird Verletzungen geben, die Mannschaft ist bekanntlich keine Bande Jungspunde mehr.

Ich möchte nicht den übertriebenen Mahner geben, ich freue mich auch über die Siege und die Platzierung – aber genauso wie ich vor 14 Tagen nicht das Ende aller Tage aufziehen gesehen habe, sehe ich uns jetzt noch lange nicht vom Meisterbalkon winken. Wir werden noch 46 weitere harte Spieltage vor uns haben und spätestens nach dem 6-Punkte-Wochenende gegen Köln und Augsburg wird uns kein Gegner mehr unterschätzen. Wir sind endgültig in der DEL angekommen, wir werden endgültig ernst genommen – das ist schön, darauf können wir stolz sein – aber der Wind wird dann nochmal ne Spur rauher. Da ist es wichtig Typen wie Sean O’Connor zu haben, der in Köln vom Bully weg demonstriert, dass Schwenningen ein ernsthafter Teilnehmer in dem Wettbewerb Deutsche Eishockey Liga ist.

Und Mair selbst? Natürlich sitzt er fester im Sattel und ich gönne es ihm auch, dass er in der Presse mal ein bißchen zurückgeschossen hat, aber erst die nächste Niederlagenserie, die kommen wird so sicher wie das Amen in der Kirche, wird zeigen, ob er seine Kritiker wirklich überzeugt hat oder ob die Heckenschützen nur Munition sammeln um dann umso stärker vom Leder zu ziehen, wenn die Leistungskurve wieder nach unten zeigt. Im Moment hat er sicher – und zurecht – Oberwasser, doch wie es langfristig um das Verhältnis Stefan Mair und Schwenningen bestellt steht, da stehen uns noch spannende Monate ins Haus.

Leider. Denn viel lieber würde ich mich über sportliche Erfolge freuen, als ständig den Deckel auf dem köchelnden Topf der Trainerdiskussion festdrücken zu müssen. Die Mannschaft und die sportliche Leistung sind es wert, dass am Freitag weit mehr als 4.000 Leute ihr Team, unser Team unterstützen. Ein besseres Schwenningen in der höchsten deutschen Liga hat man vermutlich seit Nedomansky nicht mehr gesehen.

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