Tag der Vertragsverlängerungen gestern bei den Wild Wings. Während die Verlängerungen von Granath und Ramsay auf Begeisterung und Akzeptanz stoßen und praktisch nicht in Frage gestellt werden, gibt es bei der Personalie Alex Dück durchaus die eine oder andere hochgezogene Augenbraue zu vermerken. Denn es ist nicht so, dass Dück in dieser Saison als überragender Verteidiger auffällt. Doch ich würde gerne ein paar Argumente auflisten, warum ich die Verpflichtung nachvollziehen kann.
Alexander Dück war noch nie ein Scorer. Wer seine Statistik verfolgt, der sieht, dass er – das Österreich-Jahr und das 2.Liga-Jahr mal abgezogen – im Schnitt in 11% der Spiele punktet, eine Quote, die er auch jetzt wieder erreicht hat. Statistisch also alles im Rahmen, denn er ist und bleibt alles, nur kein Offensiverteidiger. Rein zahlenmäßig hat er also die Erwartungen erfüllt.
Dazu kommt seine ungemeine Erfahrung. Er hat mittlerweile 692 DEL-Spiele auf dem Buckel, was ihn in der ewigen Statistik auf Platz 16 in der Liga befördert. Er ist damit ähnlich erfahren wie ein Sascha Goc und wird in unserem Team nur noch von David Sulkovsky geschlagen. Dass er in all seiner Unauffälligkeit auf diese beeindruckende Zahl an Spielen gekommen ist, spricht aus meiner Sicht sogar für ihn. Fällt nicht nach vorne auf, fällt aber auch nicht negativ nach hinten auf. Und Erfahrung kann jedes Team brauchen.
Gehen wir weiter davon aus, dass für das nächste Jahr Granath, Wishart (oder ein anderer AL), Goc und Wilhelm als Verteidiger gesetzt sind und dazu dann noch der junge Goc (oder ein Spieler ähnliches Kalibers) stößt, dann gibt es aus dem aktuellen Kader drei Spieler, die sich um den freien sechsten Spot streiten: Borzecki, Dronia und eben Dück. Alle mit deutschem Pass ausgestattet. Borzecki hat in diesem Jahr bewiesen, dass die DEL für ihn eine Nummer zu groß ist, zudem ist er zwei Jahre älter als Dück. Ich meine das übrigens keineswegs negativ, denn den Einsatz kann man Bo nicht absprechen, aber man muss auch akzeptieren, wenn es einfach nicht reicht. Auch Pawel Dronia – eigentlich eine Verpflichtung für die Liga 2 – hat nachgewiesen, dass er dort wohl besser aufgehoben ist. Natürlich ist er noch deutlich jünger, aber ohne seinen polnischen Kameraden im Team, habe ich starke Zweifel ob er dann im nächsten Jahr den unbedingt nötigen nächsten Schritt macht. Bleibt also Dück, das Kaliber „da weiß man was man hat“.
Zudem gibt es bei Dück auch noch „weiche Faktoren“, die für ihn sprechen. Schon der Wechsel zu uns in Liga 2 war eine Rückkehr in die Heimat, da spart sich der Verein die Wohnung, und der Enthusiasmus in seinem Alter nochmal ein neues Abenteuer „on the road“ bei einem anderen Club zu suchen dürfte auch nicht allzu groß sein, was sich dann in einem angemessenen, aber im Vergleich moderaten, Salär niederschlagen sollte.
Dück also als Verteidiger Nummer sechs, der Druck von einem jungen Mann (Sacher ?) dahinter bekommt und den mit seiner Erfahrung nichts mehr aus der Ruhe bringt. Als Fazit begrüße ich die Verlängerung mit diesem Veteranen.