Die Wild Wings haben einen Co-Trainer verpflichtet. Das war zu erwarten, das ist eigentlich nichts besonders. Doch die getroffene Wahl verleitet mich zu einem Kommentar. Denn normalerweise sind die Rollen klar verteilt: Der Chef ist der Chef und der Co. ist der Co. Wie im letzten Jahr als man den Frischling Andi Renz neben Stefan Mair positionierte. Auch sonst ist in den meisten Fällen der Cheftrainer der Erfahrenere, der Erfolgreichere, der mit dem größeren Renomee. Und jetzt holen die Wild Wings Dave Chambers – eine Legende. 73 Jahre alt, mit allen Wassern gewaschen, Autor von trainingsmethodischen Büchern, mehrere Jahre NHL Headcoach, mehrere Jahre Nationaltrainer, zweimaliger Schweizer Meister – das ist eine wahnsinnige Vita, die er aufzuweisen hat und an die Stefan Mair, der Rookie in der DEL bei weitem nicht rankommt. Auf den ersten Blick passt das nicht, aber…..
Ich habe Stefan Mair immer auch als selbstkritisch eingeschätzt und er wird wissen, dass die DEL kein Zuckerschlecken sein wird und er dort noch viel lernen muss. Sich selber das einzugestehen und einen Co-Trainer zu holen, der ihm genau die Erfahrung mitgeben, das spricht aus meiner Sicht sehr positiv für Stefan Mair. Er hätte den einfacheren Weg wählen können, jemand unbekanntest holen und seinen eigenen Plan alleine durchziehen. Doch er geht den unbequemen Weg, holt sich auch einen gewissen Ballast ins Boot, hat die Größe um zu zeigen: „Ich kann diese Hilfe gut gebrauchen.“ Und Chambers hat die Ruhe und die Erfahrung und weiß, was in seiner Rolle von ihm erwartet wird. Das kann sehr, sehr fruchtbar werden. Und mein Respekt für Stefan Mair ist nach dieser Wahl gewachsen.
Wie seht Ihr die Verpflichtung von Dave Chambers?