browser icon
You are using an insecure version of your web browser. Please update your browser!
Using an outdated browser makes your computer unsafe. For a safer, faster, more enjoyable user experience, please update your browser today or try a newer browser.


Ein denkwürdiger Tag

Posted by on Mai 23, 2013

3718 Tage ist es her, dass Franz Fortier in den Play-Downs gegen Frankfurt das letzte DEL-Tor für unsere Wild Wings erzielen konnte. Heute schaut es so aus, dass diese Geschichte ihre Fortsetzung finden kann. Übereinstimmende Medienberichte und auch unsere Quellen berichten davon, dass der Verkauf der GmbH der Scorpions – nicht der Lizenz, die muss uns die DEL erst noch erteilen – an die Schwenninger Wild Wings unter Dach und Fach ist bzw. spätestens am Wochenende auch schriftlich fixiert. Die Unterlagen für die DEL liegen bereit und werden morgen abgegeben. In den Foren – besonders im esbgforum – schlagen die Wellen hoch, von Verständnis über Unverständnis bis zu Beleidigungen und blankem Hass ist alles vertreten. Verständlich.

Verständlich wenn man einsieht, dass der eigene Club denselben Weg gehen würde, wenn er die Möglichkeiten hätte. Verständlich, dass man neidisch und frustriert ist, wenn man trotz Titel selber den Einstieg in die DEL aufgrund von Finanzen und/oder Stadion vermasselt und zusehen muss, wie der arrogante Derbyrivale freundlich lächelnd rechts überholt.

Laßt mich eins klarstellen – dieser gegangene Weg ist nicht der Königsweg. Das deutsche Eishockey krankt in vielen Bereichen und die fehlende Verzahnung ist eines der größten Probleme. Laßt mich weiterhin klarstellen – sich auf eine sportliche Berechtigung durch die drei Finalteilnahmen oder ähnliches zu berufen ist schlichtweg lächerlich. Den sportlichen Anspruch an die DEL können wir nicht vorweisen und können wir uns auch nicht an die Fahnen heften. Doch kann man den Wild Wings vorwerfen, dass sie aus der maladen Situation das für sich Optimale versuchen herauszuholen?

Ich denke nein. Es war wirtschaftlich kein Club da, der die von Hannover geforderten Bedingungen erfüllen konnte. Bietigheim hat dies trotz fleißigem Verteilen des schwarzen Peters nicht geschafft und von Herrn Beck aus Landshut hört man schon seit geraumer Zeit nichts mehr. Wenn sonst also keiner will, dann her mit der GmbH.

Dass wir jetzt angefeindet und ausgebuht werden, da können wir gut mit leben. Das Image als Ligakrösus hat nie für ungeteilte Sympathie gesorgt. Und mit einem Anflug von Arroganz kann man anmerken, dass man über die Beschimpfungen munter lächeln kann, wenn man in der neuen Saison die Adler aus Mannheim begrüßt und genau weiß, dass der schimpfende Rohrspatz sich gerade mit Garmisch oder Weißwasser zufrieden geben muss.

Doch Arroganz sollte uns in der jetzigen Situation nicht leiten, sondern eine gewisse Demut steht uns gut zu Gesicht. Wir haben juristisch und wirtschaftlich keinen Fehler gemacht, müssen aber akzeptieren, dass uns nicht alle moralisch applaudieren. Natürlich tun einem auch die Fans der Scorpions leid, wir selben wissen wie das war und hoffentlich geht es für sie ähnlich glimpflich wie für uns im Jahre 2003 aus und die Scorpions können in Liga 2 antreten. Was ich mir persönlich wünsche: Eine baldige Verzahnung zwischen DEL und Liga 2 (wie sie auch immer heißen mag), möglicherweise eine Relegation, die wir dann im April 2014 gegen die Steelers spielen und gewinnen und damit auch unseren sportlichen Anspruch untermauern.

Trotzdem ist es heute ein denkwürdiger Tag, ein schöner Tag, der vielen altgedienten Wild Wings Fans sehr gefallen dürfte.

Keine Kommentare erlaubt.