Hoch schlagen die Wellen ob des Presseberichts, wonach Sinisa „Silo“ Martinovic den Verein verlassen wird, dabei gibt es aus meiner Sicht überhaupt keine Alternative zu diesem Schritt.
Silo ist ein polarisierender Torwart, hat leidenschaftliche Fans und erbitterte Gegner. Warum? Er hat einen unorthodoxen Stil und ist bei allen seinen Qualitäten leider immer auch mal für einen Bock Level „WATTS“ gut. Das macht sein Standing schwierig, da man sich immer zuerst an die Fehler erinnert und viel weniger an die ganzen anderen Schüsse, die er entschärft hat. Aber das – bei aller Liebe – rechtfertigt keinen Welpenschutz. Torhüter wissen, dass sie eine exponierte Position haben. Sie können in jedem Spiel zum Held und genauso zum Depp werden. Diese „Bockquote“ rief schon durch die letztjährige Vertragsverlängerung viele Kritiker auf den Plan – schließlich einigte man sich aber, ihm eine Chance zu geben.
Die Saison war toll, doch in Spiel 4 und in Spiel 6 des Finales war er maßgeblich an den Niederlagen beteiligt. Klar kann man immer die Chancenverwertung ins Feld führen, die Fehler der Stürmer, doch wenn zweimal eine Partie „Spitz auf Knopf“ steht, der Spielstand ausgeglichen und der Torwart jeweils ein Ei kriegt, das sich im Nachhinein als entscheidender Momentum Changer herausstellt, dann hat er verbale Haue verdient.
Und so einen „Sündenbock“ den Fans weiter vorsetzen? Nein, das würde nicht gut gehen und da muss man den Spieler vor den Fans schützen und auch die Fans vor dem Spieler. Zudem kommt noch dazu, dass Silo sich auch gerne und viel in der Presse äußert und da gerne etwas den Jammerlappen durchhängen lässt. Im Vorjahr seine Aussage „Ich hatte in Schwenningen eben das Gefühl, was ich sonst noch nirgends hatte: Dass Presse, Fans und Umfeld gegen mich sind und auch der Klub nicht sonderlich zu mir steht. Ich war angeblich Schuld am Misserfolg. Ich wollte deshalb gar nichts mehr sagen“. , dann die Vertragsverlängerung mit dem Nachtreten gegen Rumrich und der zweideutigen Aussage „Es ist die beste Option für mich. Ich finde keinen besseren Verein.“ und jetzt auch wieder das öffentlich geäußerte Unverständnis, dass keiner von den Verantwortlichen mit ihm redet.
Wenn ich solche Aussagen tätige, solche Sachen einfordere – dann muss ich auch leistungsmäßig einwandfrei sein, sonst fallen solche Aussagen schneller wieder auf mich zurück als man gucken kann. Hacker konnte sich das erlauben, konnte als Franchise Player über die mannschaftlichen Probleme in der Presse reden. Ihm hat das keiner übel genommen. Silo hat und wird man das übel nehmen. Auch deswegen wäre eine weitere Saison in Schwenningen keine leichte Zeit für ihn.
Deswegen ist die Trennung nur konsequent und für mich alternativlos.
Ein Kommentar zu Warum Silo gehen muss!