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Gegnerauswahl

Posted by on März 3, 2018

Ja, wir haben es geschafft. Ja, wir sind in den Play-Offs. Nach 22 Jahren. Die Schwenninger Fanseele freut sich, das Herz macht Luftsprünge und es gibt doch nix schöneres, als wenn die eigenen Prognosen so positiv über den Haufen geworfen werden. Ich gebe offen zu, dass ich sehr skeptisch zu Beginn war und jetzt muss ich vor Rumrich, Cortina und dem ganzen Team den Hut ziehen. Chapeau. Auch wenn nicht alles Gold ist was glänzt, man hat das Saisonziel voll und ganz erreicht. Und es wäre auch ein Stück weit langweilig, wenn man sich nicht noch verbessern könnte. Der deutsche Weg, das Konzept ist aufgegangen und wir sollten die Politik der kleinen Schritte weitergehen und uns versuchen in diesen Regionen der Tabelle festzusetzen.

Bevor wir die Betrachtung der möglichen Gegner beginnen, noch ein weiterer Satz aus dem Blick des Sportlers: Ja, das Saisonziel ist erreicht, aber ich hoffe inbrünstig, dass weder Team noch Fans mit genau dieser Einstellung – „Wir haben ja alles erreicht.“ in die Play-Offs gehen. Dann haben wir nämlich nach zwei Spielen Urlaub. Weiter rein gehen wie bisher, jedes Spiel für sich sehen, jedes Drittel, jeden Wechsel, jeden Zweikampf, jeden Pass – und dann schauen wir, was am Ende rauskommt. Macht es nicht wie die Bayern, die damals dem Ziel „Finale dahoam!“ ein Jahr lang gefolgt sind und als sie das Ziel dann endlich erreicht hatten, dieses Finale fast schon verlieren mussten.

Denn betrachtet man die möglichen Gegner, dann muss der Weg für die Wild Wings noch nicht zu Ende sein. Rechnerisch ergeben sich für uns nur noch zwei Möglichkeiten: Ja, eigentlich 3, aber 16 Tore auf Köln holen wir nicht auf für Platz 8. Wir schlagen Wolfsburg und Iserlohn verliert in München  => Platz 9. Alle anderen Szenarien => Platz 10. Macht am Ende voraussichtlich nicht den größten Unterschied, da es erst ab Viertelfinale zum Tragen kommt und es im Mittelfeld so eng ist, dass man schwer vorhersagen kann, wer da überhaupt weiterkommt.

Eng ist es auch auf den Plätzen 5 bis 9 aus denen sich unser Gegner für die erste Play-Off Runde rekrutiert. Wolfsburg und Mannheim mit 76 Punkten, Bremerhaven und Köln mit 75 Punkten, dann Iserlohn mit 74 Punkten. Alle Teams haben spannenderweise Auswärtsspiele, keiner dabei einen leichten Gegner. Vorhersagen unmöglich. Auch jetzt mit Zahlen oder Statistiken anzufangen ist sinnlos, wir haben selber keinen Einfluss auf den Gegner und auch von den anderen kann keiner so spielen, dass er seinen Wunschgegner bekommt. Und da jeder noch eine sehr realistische Chance auf Platz 6 hat und damit den Direkteinstieg ins Viertelfinale, werden die alle alles reinwerfen. Also keine Vorhersage, aber vielleicht Tipps und Wünsche:

Mannheim will ich nicht. Mannheim ist stark aus der Pause gekommen, klar im Aufwärtstrend und wie vorgestern schon geschrieben ein ganz heißer Tipp für die Play-Offs. Zudem liegen die uns nicht und die Erwartungen und der Druck in einer Play-Off-Derby-Serie würden kaum einem gut tun. Ich glaube auch nicht, dass sie in Betracht kommen, Mannheim wird in Augsburg gewinnen und mit 79 Punkten auf Platz 5 einlaufen. Wir können sie immer noch im Halbfinale schlagen.

Wolfsburg liegt uns nicht so wirklich, die Mannschaft ist zudem schwer einzuschätzen. Seitdem Pavel Gross dort als Lame Duck agiert, zeigen die Grizzlys unbekannte Schwächen und Lustlosigkeit, haben sich aber wieder gefangen. Play-Offs kratzen dann doch wieder an der Ehre der Spieler. Wir werden ihnen Sonntag viel abverlangen und sie in die Overtime zwingen, aber am Ende wird sich die Qualität durchsetzen. Und wenn die in den Play-Offs einen Lauf kriegen – lass uns denen lieber auch aus dem Weg gehen. Wolfsburg beendet die Saison mit 78 Punkten auf Platz 6.

Iserlohn liegt uns zwar, die wären auch ein Gegner bei dem wir gute Chancen hätten, aber ich glaube nicht, dass sie in München was holen. Das gestern war ein halber Offenbarungseid der Roosters und München wird wieder mit voller Olympia-Kapelle antreten und sich so kurz vor den Play-Offs keine Blöße geben. Da geht es auch darum, mit einem positiven Erlebnis die Hauptrunde zu beenden. Iserlohn bleibt mit 74 Punkten auf Platz 9.

Bremerhaven muss nach Berlin, die Eisbären nach der Pause mit weißer Weste und werden sicher alles dafür geben den zweiten Platz und damit das Heimrecht im Halbfinale im Fernduell gegen strauchelnde Nürnberger zu sichern. Bremerhaven ist zwar unangenehm für jedes Team, aber am Ende der Saison sehe ich auch hier Qualität der Berliner vorne. Bremerhaven bleibt damit bei 75 Punkte und auf Platz 7 oder 8.

Bleiben noch die Kölner: Interne Querelen, Spielerentlassungen, zwei Niederlagen nach der Pause – am Rhein läuft zur Zeit gar nichts zusammen. Und jetzt muss man zu den wiedererstarkten Ingolstädtern. Für mich trotzdem das Spiel, das am schwersten einzuschätzen ist, denn Köln kann mehr als sie zur Zeit zeigen und Ingolstadt ist für mich nicht der sichere Kantonist, der durch Platz 4 suggeriert wird. Holen die Kölner einen Punkt oder mehr, dann sind sie aufgrund des Torverhältnisses vor Bremerhaven. Schwierig, ich tendiere dazu eher den Kölnern den Punkt zu geben.

5. Mannheim 79
6. Wolfsburg 78
7/8. Bremerhaven 75
8./. Köln 75
9. Iserlohn 74
10. Schwenningen 72

Also wird es sich nach den ganzen Tipps am Ende zwischen Bremerhaven und Köln als Gegner entscheiden. Mittwochs im Bus nach Bremerhaven, ein Traum und die Phrase „…lange Fahrt…in den Knochen…“ blinkt gleißend hell jetzt schon auf. Da wäre allerdings noch eine Rechnung offen. Greg Gardner, Pasco vs. del Monte, Bullard und das Rotlichviertel und ein Spiel 7, das im Penaltyschiessen verloren ging. Diese Scharnte könnte man auswetzen. Sie liegen uns aber auch nicht, seit der DEL-Rückkehr haben wir da wenig Land gesehen. Angesichts der Reisestrapazen für Fans und Teams möchte ich die nicht haben.

Lieber Köln: Liegt näher, ist ein klangvoller, großer Name, der schwächelt und dessen Schwäche man ausnutzen kann. Zudem eine ausgeglichene Bilanz in diesem Jahr gegen sie. Play-Offs gegen Köln – das klingt für das Eishockey-Herz in Schwenningen wunderbar. Und sollten wir ausscheiden, weil Ehrhoff und Co. ihre Form wiederfinden, dann können wir das erhobenen Hauptes gegen ein millionenschweres Schwergewicht der Liga tun und müssen nicht granteln, wie es der Fall wäre wenn wir gegen auf Augenhöhe agierende Bremerhavener rausfliegen.

Kölsch statt Stockfisch!

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