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Alles ist scheiße!

Posted by on Juli 28, 2017

Liest man sich so durch die Foren und FB-Seiten rund um die Schwenninger Wild Wings, dann bleibt dem unbedarften Beobachter vor allem ein Eindruck hängen: „Alles ist scheiße.“ Der Manager inkompetent, der Trainer kümmert sich um nix, die Ausländer zu wenig und zu schwach, die Deutschen nur Masse statt Klasse, die Gehälter zu hoch, der Etat falsch verwendet, die Eintrittspreise zu hoch, die Trikots zu rot, das Wetter zu heiß, das Bier zu schlecht, der Spielplan ungünstig und so weiter und so fort. Egal was es rund um die Wild Wings zu lesen gibt oder veröffentlicht wird – es dauert nicht sehr lange und der negative Spin in den Kommentare ist nicht zu übersehen. Doch woran liegt das ? Ist wirklich „alles scheiße“?

Natürlich gibt es große Fragezeichen, z.B. im Bezug auf den Kader, die man nicht wegdiskutieren kann und darf, aber die tief verwurzelte negative Stimmung kann nicht nur daher rühren. Zum einen ist es im Internet natürlich leichter, schnell mal zu motzen und das Mantra „nicht gemotzt ist schon gelobt“ manifestiert sich dann eben darin, dass die schweigende Mehrheit Entscheidungen mehr oder weniger positiv aufnimmt, diese Stimmen aber nirgendwo präsent sind und man deshalb nur das Negative liest. Zum anderen spielt da auch eine in den vergangenen Jahren stetig gewachsene Frustration eine große Rolle, gepaart mit ein paar unglücklichen Aussagen durch den Manager. Da fällt es schwer das Positive zu sehen, da ist man quasi automatisch in einem skeptischen Modus. Ich nehme mich da gar nicht aus.

Doch mittelfristig kann das zum Problem werden. Denn das Schwenninger Eishockey hat immer auch von der Begeisterung der Fans gelebt, von einer Underdog-Haltung und von einer Einstellung „Wir haben zwar keine Chance, aber wenigstens gute Laune.“ Ein Funke, der von den Rängen auf das Eis überspringt und ein Band zwischen Fans und Team schmiedet. Das ist ein Stück weit verloren gegangen und die negative Mentalität steuert uns leider nicht in die Gegenrichtung. Anstatt sich zu freuen, dass mit Werner Wohnbau ein Sponsor sein Engagement deutlich ausbaut, wird über rote Trikots gemotzt, die wir in den 80er Jahren in Schwenningen schon mehrfach hatten. Statt sich über abgeschaffte print@home Gebühren und einen Rabatt im VVK zu freuen, wird über Abendkassenpreise gemotzt. Statt sich auf die Vorbereitungsspiele zu freuen, wird gemotzt, dass es zu wenig Heimspiele gibt. Statt sich über ein attraktives DK-Paket zu freuen, sucht man Ausreden warum man doch wieder keine kauft. In einer Woche geht es nach einem endlosen Sommer endlich wieder los und jeder wartet praktisch nur darauf, dass die – natürlich dilettantisch – zusammengestellte Mannschaft mit Pauken und Trompeten untergeht und versagt.

Wir sollten da etwas ändern, das Glas ist nicht immer halb leer, das Glas sollte halb voll sein. Und wenn es zu schlimm wird, dann ist das Glas im Stadion eben immer ganz voll. Hoffnung macht mir, dass die Stimmung in Schwenningen schnell kippen kann. Himmelhochjauchzendzutodebetrübt – das kennen wir ja. Insofern, ich freue mich auf das Eistraining, ich freue mich auf die ersten Spiele, ich freue mich auf das Team und ich wünsche mir, dass sie uns alle positiv überraschen.

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