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Torwartdiskussion

Posted by on Januar 4, 2016

Zuerst mal einen guten Start ins neue Jahr an alle Leserinnen und Leser. Die Wild Wings sind leider mit der deutlichsten Niederlage der Saison in Berlin eher suboptimal ins neue Jahr gestartet. Aber Schwamm drüber, das Team hat uns viel Freude bereitet und aus meiner Sicht hat man den Fokus bei der sportlichen Leitung schon auf das neue Jahr gelegt. Natürlich ist rechnerisch noch vieles möglich, aber die Intensivierung der Vertragsgespräche, die Verpflichtung von Jonas Schlenker als klaren Perspektivspieler, den man für die neue Saison unter Wettkampfbedingungen testen kann und die heißlaufende Gerüchteküche in der Torwartfrage sind alles Zeichen, dass man weiter denkt als nur zum nächsten Spiel. Konzentrieren möchte ich mich heute auf die Torwartfrage.

Als Disclaimer vorneweg um nicht gleich wieder Shitstorms zu ernten: Ja, ich stand schon selber im Tor. Ja, ich weiß wie es ist sich Pucks um die Ohren schießen zu lassen. Nein, ich kann es nicht besser als Pätzold und MacDonald. Trotzdem schreibe ich meine Meinung zu dem Thema, dass in Schwenningen seit Hoppe sehr sensibel ist. Unzufriedenheit mit dem Goalie ist in Schwenningen eine jahrtausende alte Tradition. Blicken wir zweieinhalb Jahre zurück: Mit der Übernahme der Hannover Scorpions fällt uns Dimitri Pätzold in die Hände, ein gestandener Torwart mit zahlreichen Länderspielen, eigentlich ein Glücksfall für Schwenningen. Doch leider wird auch sehr schnell klar, dass er das Nationallevel nicht mehr hat, in den ersten beiden Jahren hält er zwar gut und solide, die Spiele, „die er uns gewinnt“ kann man aber an einer Hand abzählen. Zudem wirkt er schnell überspielt, kann weder von Steinhauer noch von Janka dauerhaft entlastet werden.

Zu Beginn der Saison sieht auch de Raaf, dass die übliche Kombination „starker Torwart/bankwärmender Deutscher mit Alibi-Einsätzen“ mit Pätzold nicht funktionieren wird, die Verpflichtung des NHL-Veteranen Joey MacDonald ist auch ein klares Zeichen an Pätzold „Das ist deine letzte Chance.“ MacDonald wird gleich im ersten Spiel in Mannheim zum Helden, der sich bis über die körperliche Grenze hinaus für das Team aufopfert und damit die Richtung für die Saison vorgibt. Für mich war diese Szene, so verstörend sie wirkte, im Rückblick eine Schlüsselszene für die Einstellung der Mannschaft. In den weiteren Spielen stellt sich heraus, dass MacDonald der konstantere, der bessere Torhüter ist. Er zeigt mehr „unmögliche“ Paraden, kassiert weniger „Eier“. Das belegen auch die Statistiken und das zeigt auch die Verteilung der Einsätze durch den Trainer. Die Krankheit von Pätzold und die Sperre von MacDonald heben sich da gegenseitig auf.

Doch trotzdem ist die Situation nicht zufriedenstellend. Zum einen kostet uns ein MacDonald auf der Bank eine wertvolle Ausländerlizenz, zum anderen kassiert Pätzold, da er als Nummer 1 verpflichtet wurde, auch ein entsprechendes Gehalt. Kurz gesagt: Egal wer von beiden auf der Bank sitzt, entweder verschenken wir Geld oder eine AL-Position. Beides können wir uns als kleines Team mit schmalem Etat nicht leisten. Daher wundert es mich nicht, dass für die kommende Saison Veränderungen auf der Position anstehen.

Auch wenn beide Torhüter einen guten Job machen, menschlich absolut sympathisch rüberkommen – manchmal muss man harte sportliche Entscheidungen treffen. Und so eine steht jetzt an. Beide sind auch schon deutlich über 30, beides sind keine Perspektivspieler mehr.

Nun kommt der Name Dustin Strahlmeier ins Spiel. Die Armee der Spatzen pfeifft es von allen schneebedeckten Dächern, dass der junge Backup der Straubing Tigers im nächsten Jahr am Neckarursprung seine Schlittschuhe schnüren wird. Das erspart mir die Spekulation über Namen, ich setzt jetzt einfach mal voraus, dass dieser Transfer stattfindet. Strahlmeier ist für mich, das belegen die bisherigen Zahlen und Einsätze, mehr als ein Alibi-Backup, der nicht über fünf Einsätze hinauskommt. Er hat das Zeug die Nummer 1 regelmäßig zu entlasten und vielleicht bei uns in ein oder zwei Jahren zum Starter zu werden.

Doch wen soll er dann beerben?

MacDonald oder Pätzold?

Ich hoffe, dass es MacDonald ist der bleibt. Bei Pätzold fehlt mir nach zweieinhalb Jahren einfach der Glaube, dass er den unumstrittenen Nummer 1 – Status leistungsmäßig erreichen kann. MacDonald hat aus meiner Sicht das Zeug dazu, zudem sind sich er und Strahlmeier ähnlich (beides große und kräftige Torhüter) und er hat deutlich mehr Erfahrung als Pätzold, die er weitergeben kann. Auf MacDonald kann man sich immer verlassen, während Pätzold diese Spiele hatte, in denen er völlig die Linie verlor. Das gibt einem Backup in der Entwicklungsphase nicht die Sicherheit, die er braucht.

Einziger Punkt der für Pätzold spricht ist die Staatsbürgerschaft, er würde uns keine Ausländerlizenz kosten, die im Bankfall dann verschenkt wäre. Trotzdem wiegen für mich die Vorteile von MacDonald diesen Punkt auf, ich hoffe auch auf die Kooperation mit Freiburg, so dass im nächsten Jahr in einigen Spielen nicht MacDonald hinter Strahlmeier auf der Bank sitzt und man im Feld mit voller ausländischer Kapelle agieren kann. Dies schließt für mich die Verpflichtung eines weiteren Kontingentspielers zu Saisonbeginn mit ein, die Hängepartie wie in diesem Jahr brauche ich nicht nochmal.

Mein Wunsch also: MacDonald/Strahlmeier/XXX auf zwei Jahre, dann Strahlmeier/XXX und MacDonald im wohlverdienten Ruhestand.

Wen würdet ihr neben Strahlmeier behalten?

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