Vereinigen wir doch mal drei wichtige Personen in einem Beitrag. Abgesehen von der Diskussion um Goc gibt es zwei Namen, die in Schwenningen derzeit immer wieder fallen: Wilhelm und Petermann.
Zuerst Stephan Wilhelm. Verteidiger. Zuverlässigkeit in Person und immer mit dem Eindruck des loyalen Arbeiters gesegnet. Der verlässt uns – für die Fans völlig überraschend – nach Garmisch und kassiert auch noch eine Abfindung. Der Verein schweigt und die Spekulationen schießen ins Kraut. Natürlich ist der offizielle Grund „…zweites Kind und bei der Familie bleiben…“ eher unbefriedigend, aber ich möchte mich da einfach nicht an Spekulationen beteiligen, die teilweise weit ins Persönliche der Familie Wilhelm hineinreichen. Er ist weg – und nachkarten hat noch nie sonderlich zu einem Erfolg beigetragen. Vielleicht gibt es ja auch einen nachvollziehbaren Grund, der nur einfach in der Öffentlichkeit nix zu suchen hat. Dann muss Wilhelm eben mit der Ablehnung leben. Bleibt das Fragezeichen der Abfindung?
Fakt ist, dass es ungewöhnlich ist, wenn man selber gehen will und dann noch eine Abfindung kassiert. Mehr als ein Gerücht ist auch, dass die von Hannover übernommenen Verträge ausgesprochen gut dotiert waren. Fakt ist auch, dass Wilhelm im letzten Jahr lange verletzt war. Ist es vielleicht auch denkbar, dass man in Schwenningen ernsthafte Zweifel hatte, ob sein Körper noch DEL-tauglich ist und er als „Risikospieler“ einfach zu teuer war und man deswegen gar nicht so unglücklich war, als die konkrete Anfrage aus dem Bader-Land kam?
Ich will das nicht rechtfertigen, aber ich schweige dann lieber, bevor ich den Stab über ihm breche und ihm damit völlig unrecht tue.
Kommen wir zur nächsten Personalie, zum nächsten Risikospieler: Felix Petermann. Gestandener deutscher Nationalspieler. Kapitän der Münchener Dosen. Erfahrener Verteidiger mit kaputter Schulter in der Reha. Wenn man die Foren quer liest die heißeste Personalie und der beste deutsche Verteidiger auf dem Markt. Und gefühlt ist es nur Formsache, dass er in Schwenningen unterschreibt.
Doch schauen wir mal auf die Fakten. Petermann ist in der Reha, die Schulter ist für jeden Eishockeyspieler ein sehr sensibles Körperteil und mit 31 ist er auch nicht mehr der Jüngste und man darf die Frage nach seinem „Heilfleisch“ stellen. Mit Rückschlägen ist zu rechnen und er will selber im Oktober wieder aufs Eis. Dann ist er frühestens im Dezember bei 100%. Können wir ihn dann gebrauchen?
Ja, vielleicht schon. Aber es wird auch andere Teams, zahlungskräftigere Teams geben, die Verletzungen haben oder die Saisonerwartungen nicht erfüllen und bei denen Petermann dann eine realistische Chance auf die Play-Offs hat. Warum soll er sich jetzt in Schwenningen verpflichten? Mit dem Risiko, dass er, wenn er im Dezember wieder spielen kann, abgeschlagen auf dem letzten Platz steht. Und mit dem Wissen, dass er im Dezember – sofern er fit ist – vermutlich unter mehreren Angeboten wird wählen können?
Ich halte Petermann 1. für unrealistisch und 2. für nicht sinnvoll, da wir von Anfang an eine sattelfeste Abwehr brauchen. Petermann ist der perfekte Kandidat für jemanden, der zu den Play-Offs mehr Tiefe im Kader braucht. Dass wir in dieser Situation sind ist doch unwahrscheinlich. Eher kommt Goc. 😉
Und am Ende kommt noch der Kaiser ins Spiel – die Rampensau mit dem Ausspruch: „Schau’n mer mal“. Und so isses in Schwenningen diesen Sommer. Man kann mit Rumrich nicht warm werden, aber immerhin hat er es zusammen mit de Raaf geschafft, dass in diesem Sommer fast nichts nach außen dringt. Und so warten wir einfach mal ab, wen sie aus dem Hut zaubern.