browser icon
You are using an insecure version of your web browser. Please update your browser!
Using an outdated browser makes your computer unsafe. For a safer, faster, more enjoyable user experience, please update your browser today or try a newer browser.


Dan Hacker erhält ein Vertragsangebot und dann passiert etwas Unglaubliches

Posted by on Mai 19, 2015

Mal sehen, ob Clickbaiting auch im Eishockeyumfeld funktioniert. 😉

Dan Hacker – die derzeitige heilige Kuh des Schwenninger Eishockey, die Personalie, die am meisten polarisiert obwohl sich am wenigsten tut. Liest man durch die Foren, dann spalten sich die Fans bei dem Thema in zwei hochemotionale Lager auf. Hacker, der Claus Weselsky der Wild Wings. Man hasst ihn oder man liebt ihn. Ganz so ist es vielleicht nicht, aber trotzdem ist das Thema in der langen Pause so präsent, dass es sich auch der schwarze Schwan nicht verkneifen kann, dazu ein paar Zeilen auf den Bildschirm zu bringen. Er hat Jehova gesagt!

Was sind denn die Fakten?

Dan Hacker ist ein extrem beliebter Spieler, der technisch limitiert ist und vor allem über seine Power, seinen Einsatz und seine enorme läuferische Qualität ins Spiel findet. Sein Einsatz steht nie zur Diskussion und seine Bereitschaft sich konstant zu verbessern, wird auch von seinen Kritikern anerkannt. Der Mann ist 33 und hat neben seinen spielerischen Qualitäten auch noch mehr in der Birne als viele andere Hockeyspieler und ist sich deswegen absolut bewusst, dass es auch ein Leben nach dem Hockey geben muss. Die Wild Wings haben ihm ein Vertragsangebot gemacht und seit mehreren Wochen befindet man sich in einem Schwebezustand.

Was sind die Diskussionslinien?

Da ist zum einen der sportliche Wert und die Diskussion inwiefern er uns weiterhilft. Mit Hult, Fleury und dem optionierten Rome hat man bereits drei ausländische Stürmer unter Vertrag von denen man jetzt bei keinem sagen würde, er gehört mit absoluter Sicherheit ins oberste Regal. Dort sehe ich auch einen Hacker nicht und so kann man bzw. muss man schon die Frage stellen, ob wir uns vier oder fünf Ausländer für Reihe 2 leisten können. Deckungsgleich zu der Frage was wir eigentlich mit den sechs Deutschen für Reihe 3 so vorhaben. Der Kader muss ausgeglichen sein und die eindeutige Planstelle drängt sich für Dan Hacker nicht mehr auf. Zudem das Alter, auch ein Hacker altert und Spieler, die über das Körperliche kommen bauen immer eher ab, als technisch starke Spieler. Siehe Jagr als Gegenbeispiel. Eine Verletzung und die Karriere kann vorbei sein und verletzungsanfällig war er in den ersten Jahren in Liga 2 durchaus. Genauso wie man bei Hult eine Risikoverpflichtung hat, weil man sein Leistungsvermögen schwer einschätzen kann, fährt man bei Hacker das Risiko, wie lange das gut geht. Und ich lasse ihn lieber in einer guten Saison ziehen, als mir das Elend wie im letzten MacKay Jahr angucken zu müssen.

Und weil Dan Hacker diese Vergänglichkeit des Profisports durchaus bewußt ist, tut er sich auch so schwer mit der Entscheidung. Ich nehme ihm sofort ab, dass sein Herz für Schwenningen schlägt und ich bin auch überzeugt davon, dass es für ihn nur noch um die Frage „Schwenningen oder gar nix“ geht und er nicht verschiedene Vereine gegeneinander ausspielt um sein Gehalt nach oben zu pokern. Aber trotzdem wird er eine anständige Summe Geld dafür haben wollen, dass er sein „Nach-Eishockey-Lebensprojekt“ noch um ein Jahr verschiebt, eine Sache, die ihm wichtiger ist als der Profisport. Insofern pokert er natürlich, insofern kann ich auch seine Bedenkzeit verstehen und insofern wird ihm auch klar sein, dass die Wild Wings nicht ewig warten werden. Aber – und das ist sein großer Vorteil – er fällt nicht ins Bodenlose und er kann es sich leisten zu warten. Er hat die Alternativen.

Die Wild Wings sollten sich parallel natürlich anderweitig umschauen, vielleicht kommt man noch zusammen, vielleicht auch nicht – mit beiden Lösungen können beide Seiten völlig entspannt umgehen. Nur die Fans leider nicht.

Was ist eine Legende?

Die immer wieder aufflammende Befürchtung, dass man einen Spieler wie diesen nicht mehr wiederfindet. Das ist – gelinde gesagt – Blödsinn. Fangen wir 1989 mit Grant Martin als Identifikationsfigur und Vorzeige-Ausländer an, dann dauert es nach dessen erzwungenem Abschied 1998 nicht lange bis sich die ehemalige Hassfigur Mike Bullard in unsere Herzen und unters Dach gespielt hat. Gefolgt ist ihm mit einem Jahr Pause Dustin Whitecotton bei dessen Abgang man genauso den Abgesang ausgepackt hat nur um ein weiteres Jahr später eben Dan Hacker begrüßen zu dürfen. Ausländer kommen und gehen und bei gutem Scouting und ein bißchen Glück wird es nicht lange dauern bis wir wieder jemanden haben, dem wir bedingungslos zujubeln können. Fans vergessen schnell, das Geschäft ist schnelllebig und Spieler kommen und gehen. Da mache ich mir überhaupt keine Sorgen.

Und was ist der eigentliche Skandal?

Dass man ernsthaft fordert seine Nummer unters Dach zu hängen. Nur weil da schon ein paar zweifelhafte Personen hängen, muss man diese Tradition nicht fortführen. Er hat keinen Titel für uns gewonnen, er hat keine außergewöhnliche Identifikation mit der Verein gezeigt, er war kein Kapitän und Leader, sondern er hat schlicht und einfach über sechs Jahre seinen Job als Stürmer gut und vorbildlich ausgeführt. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Und das reicht mir weder für ein Abschiedsspiel noch für eine „retired Number“.

Hacker ist kein Gott – und es wäre ein unschöner Abschluss seiner Karriere, wenn er zum Ende die Fans spaltet.

Keine Kommentare erlaubt.