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ERC Hollywood

Posted by on Dezember 4, 2014

Da isser wieder – unser geliebter Hockeyclub, der sich nach wenigen seriösen Jahren an der Spitze von Liga 2 wieder zum bunten Potpourri der Geschichten und Schlammschlachten mausert. Fangen wir vorne an: Die großväterliche Ruhe von Mr. Eishockey Dave Chambers hat Fans und Team wieder versöhnt, den Abwärtstrend zumindest gestoppt, alles schien im ruhigen Fahrwasser und man brauchte nur noch einen Co-Trainer – da macht man ohne Not ein großes Fass auf.

Akt 1: Die Gesellschafter. Auf die Frage, ob auch Manager Jäger fest im Sattel sitzt, lässt sich Michael Werner mit der Aussage „Die Ansichten von ihm und uns sind zu verschieden“ zitieren und dementiert gleichzeitig nicht, dass man Interesse am in Augsburg entlassenen Larry Mitchell hat, der eine Rolle Trainer und Manager gerne in Personalunion übernimmt. Natürlich wurde er gefragt, aber es ist äußerst unglücklich so etwas über die Presse abzuwickeln und das provoziert natürlich Reaktionen.

Akt 2: Der Manager. Alex Jäger lässt sich lange nicht bitten und holt sämtliche schmutzige Wäsche der letzten anderthalb Jahren aus den Tiefen des Bauchenbergs und liefert dem Südkurier ein Interview, das einerseits vor Selbstherrlichkeit nur so trieft und ihn gleichzeitig um die Kündigung betteln lässt. Sowas trägt man erst nicht auf diese Weise über die Presse aus. Seitenhiebe gegen Stefan Mair sind unangebracht, denn wenn dieser die Personalpolitik wie von ihm kolportiert alleine gesteuert hat – was ist er denn dann für ein Manager, der sich sowas bieten lässt? Er, der Mr. Fehlerlos. Auch, dass er sein Konzept in der Öffentlichkeit breittritt und es ohne jeden Anflug von Selbstkritik als eine sehr gute Lösung hinstellt, spricht nicht gerade für gutes Teamplay. Sein kaum versteckter Hinweis, dass ein Manager auf Abruf die Mannschaft auch verunsichern kann, lässt nur noch den Schluss zu, dass man ihm besser heute als morgen ein One-Way-Ticket nach Ravensburg zukommen lässt.

Akt 3: Meine Meinung. Eigentlich wollte ich einen differenzierten Artikel über Jäger schreiben, die Personalpolitik analysieren, sein Auftreten diskutieren – doch das Geschehen der letzten Tage führt mich wieder zu meiner Meinung von vor zwei Jahren, als ich sehr kritisch angesichts der Verpflichtung war, denn ich hatte immer den Eindruck, dass man überall wo er war auch sehr froh war, wenn er wieder weg war. Doch im letzten Jahr hat er gute Arbeit geleistet und auch der Kader in diesem Jahr machte einen guten Eindruck – er hatte mich, trotz mancher Momente beinahe überzeugt. Jetzt möchte ich nur noch, dass er seinen Hut nimmt.

Das Fazit ist für mich, dass Alex Jäger bei all seinen Kompetenzen Schwenningen nicht verstanden hat. Hier ist es etwas anders als in Ravensburg, hier muss man etwas anders mit den Leuten umgehen. Die Fans wollen auch mal mit dem Manager schwätze könne und sich danach nicht verarscht vorkommen. Eine Mischung aus Seriösität und der Pflege der SERC-Familie. Diesen Spagat – für den auch Leute wie Stefan Wagner oder Oliver Bauer ihre Zeit gebraucht haben – hat er nicht hinbekommen. Sich auf einer Fanversammlung hinzustellen, dass man sich eine Lizenz aufspart und wenn dann einen deutschen Stürmer holen will, um zwei Tage später mit Ty Wishart um die Ecke zu kommen – mag sein, dass das in „Hallo A-Block! – Ravensburg“ funktioniert, in Schwenningen kommt es bei den Leuten nicht gut an.

Akt 4: Wie geht es weiter? Man braucht kein Hellseher sein, um zu wissen, dass Alex Jäger in Schwenningen ähnlich viel Zukunft hat, wie ein Igluverkäufer bei den Beduinen. Er wird eine Episode in der Schwenninger Eishockeygeschichte bleiben, prägend wird man ihn hier nicht in Erinnerung behalten. Er ist und war hier nie verwurzelt – Aussagen wie „Jäger gehört einfach zum ERC“ auf manchen Fanseiten kann ich nicht nachvollziehen. Ganz andere Leute gehören zum ERC, nicht ein Manager, dem man wirkliches Herzblut selten angemerkt hat.

So muss man also nicht nur einen Co-Trainer finden – für den ERC Hollywood würde ich mich jetzt noch nichtmal mehr über den Eismeister wünschen – sondern auch nach einem neuen Manager umschauen oder frühzeitig Nägel mit Köpfen mit Larry Mitchell machen. Ich persönlich bin gegen diese Doppellösungen, aber vielleicht findet man ja einen kongenialen Partner für Mitchell. Beim Bier im Sonderzug fiel immer wieder der Name Stefan Wagner – ein zurück in die Zukunft also? Aus meiner Sicht nicht die schlechteste Option.

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