browser icon
You are using an insecure version of your web browser. Please update your browser!
Using an outdated browser makes your computer unsafe. For a safer, faster, more enjoyable user experience, please update your browser today or try a newer browser.


Holt Stefan Mair zurück – oder auch die viel weniger provokante Themenlese der letzten Tage

Posted by on Dezember 2, 2014

Und warum die Überschrift doch provozieren und dies trotzdem kein Lobgesang auf Stefan Mair ist, das kann man am Ende lesen. Erst morgen oder übermorgen werde ich dann auch was zu der kleinen Bombe schreiben, die heute in einem Nebensatz im Schwabo geplatzt ist und die Entlassung bzw. Nicht-Verlängerung von Alex Jäger für den Sommer vorwegnimmt. Doch dazu später, dazu muss ich die Gedanken erst sortieren.

Zuerst möchte ich noch ein paar andere Themen ansprechen:

Sascha Goc – Im letzten Artikel hatte ich angesichts der Tatsache, dass er das Schlußdrittel auf dem Eis war und bis dahin auch wenig erfolgreich gespielt habe, geschlussfolgert, dass er von Chambers degradiert wurde und sich der neue Cheftrainer damit gleich mal ein mögliches Problem schafft, indem er den Kapitän absägt. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass es wie bei Spekulationen üblich auch mal so sein, dass diese völlig falsch sind. Goc ist und war schlicht und einfach verletzt und hat sich Freitag trotzdem in der Dienst der Mannschaft gestellt bis es nicht mehr geht. Einerseits freut es mich, dass das vermeintliche Problem gar nichts ist – andererseits macht es mir Sorgen, denn Gehirnerschütterung und sein über die Jahre geschundener Körper – hoffentlich sehen wir ihn bald wieder auf dem Eis.

Sonderzug – Ein großer Dank geht an die Organisatoren vom Fanprojekt, die den tollen Sonderzug nach Köln auf die Gleise gestellt haben. Auch wenn es an der einen oder anderen Stelle naturgemäß Kleinigkeiten zu verbessern gibt, war das rundherum eine gelungene Sache in die viel Herzblut und Leidenschaft investiert wurde. Mit einem Sieg wurde es leider nichts, doch zur Freude vieler fuhr wenigstens die Mannschaft mit zurück. Ich persönlich bin zwar kein Freund dieser übertriebenen Nähe und ich sehe es auch problematisch, wenn dann Sauf- und Rauchbilder der Spieler entstehen, die ihnen dann bei schlechten Leistungen um die Ohren geschlagen werden – aber ich akzeptiere, dass diese Fannähe auch ein Teil des Jobs ist und es sind alles erwachsende und mitdenkende Personen, die selber für sich verantwortlich, wieviel sie in der Öffentlichkeit trinken oder wie sie sich verhalten.

Zauber – Und hiermit meine ich den Zauber von Dave Chambers, der ist schon ein wenig wieder verflogen. Nach dem begeisternden Spiel gegen Nürnberg war es in Köln doch ein Auftritt, wie wir ihn schon häufiger gesehen haben. Bemüht, aber letztlich chancenlos. Die Saison wird auch mit Dave Chambers hart werden, wir werden kämpfen müssen, Niederlagen einstecken und Platz 10 nur dann erreichen, wenn alles passt. Aus der Truppe kann auch Chambers keinen Play-Off Kandidaten zaubern, sehen wir es also alles etwas entspannter und freuen uns auf die Highlight-Spiele, die wir sicherlich bekommen werden. Play-Offs dann im nächsten Jahr. So mein Plädoyer.

Doch nun zum lang erwarteten provokanten Teil und der Erwähnung von Stefan Mair. Die letzten Woche und auch ein paar Gespräche mit den Spielern im Rahmen des Zuges lassen mich doch langsam ein klares Bild zusammenpuzzlen. Fachlich spricht kaum einer Stefan Mair die Kompetenz ab, aber aufgrund seiner verhältnismäßig biederen Spielerkarriere und seiner dadurch bedingten fehlenden natürlich Autorität, hat er sich ein Schutzschild aus Strenge und emotionaler Kälte aufgebaut, mit dem er die Mannschaft schlicht nicht mehr erreicht hat. Wenn du 8 Spiele in Folge verloren hast, dann willst du nicht zum x-ten Mal ne lange Videoanalyse mit deinen Fehlern machen, sondern einen Tritt in den Arsch oder eine verständnisvolle Ansprache kriegen. Das hat Stefan Mair nicht hinbekommen und das ist die Hauptsache, die Dave Chambers geändert hat. Sein Standing ist unbestritten, ihn stellt die Mannschaft nicht als „kleinen Italiener“ in Frage, seine Kompetenz ist unantastbar.

Doch warum jetzt Mair zurückholen? Natürlich nicht ihn selber, sondern jemanden seines Typus als Co-Trainer. Ein unermüdlich arbeitender Fachmann, akribischer Videoanalyst, taktisch und trainingstechnisch immer auf der Suche nach neuen Methoden. Dieser Arbeiter würde perfekt zur grauen Eminenz Dave Chambers passen, der den Spieler das dann schon vermitteln würde.

Vergleichbar ist die Situation mit Kaiser Franz im Jahre 1990. Seine Trainerkompetenzen waren überschaubar, aber sein Umgang mit den Spielern war ein Schlüssel zum WM-Titel 1990. Die ihm zuarbeitenden Fachleute hat er auch gebraucht.

Mit ein wenig Abstand könnte ich mir sehr gut vorstellen, dass das umgedrehte Trainerteam mit dem Chef Chambers und dem Co Mair besser funktioniert hätte, als die Variante, die wir gesehen haben. Schade, dass man das niemals erfahren wird. Aber blicken wir nach vorne, suchen wir einen Co-Trainer, dessen Profil auffallend an unseren Ex-Trainer erinnern darf. Namen bitte. Und handeln bitte – es kommt die Weihnachtszeit mit vielen Spielen und danach ist die Tabelle in groben Zügen gemacht. Wenn man noch auf Platz 10 schielt, dann muss man jetzt am Ball bleiben. Ein neuer Co-Trainer im Januar hilft uns wenig weiter.

 

Keine Kommentare erlaubt.