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Wer machts denn jetzt?

Posted by on November 25, 2014

Seit gut einer Woche ist Stefan Mair jetzt nicht mehr Trainer der Wild Wings und zumindest in seiner Hinsicht hat es sich etwas beruhigt. Auch wenn klar ersichtlich ist, dass die Fans tief gespalten sind was die Personalie angeht, so kann man nach dem Wochenende zumindest einen Waffenstillstand zwischen Befürwortern und Gegnern des Südtirolers konstatieren. 5 Punkte aus 9 Spielen und kein desaströser Untergang im Derby – das beruhigt die geschundene Seele zumindest etwas. Doch dafür drängt sich mehr und mehr der Wunsch nach einer Lösung der Trainerfrage in den Vordergrund und wildeste Spekulationen blühen ins Kraut. Ein Wort dazu: In allen Details der Trainerfrage dürften in Schwenningen genau zwei Leute Bescheid wissen: Thomas Burger und Michael Werner. Dazu kommen dann noch Jäger, evtl. Chambers, möglicherweise Herr Welzer – mehr wissen doch gar nicht Bescheid. Und bei so wenigen informierten Entscheidungsträgern ist es arg unwahrscheinlich, dass viel nach außen dringt. Von daher sind und bleiben die meisten Gerüchte schlicht nur eins: Gerüchte.

Deshalb von mir auch keine Enthüllungen – wer den Namen des neuen Trainers erwartet, der kann aufhören zu lesen.

Ich versuche anhand der wenigen Aussagen und der Fakten mögliche Lösungen aufzuzeigen und zu bewerten:

Thema 1: Uwe Krupp.

Wenn man sich unter den Fans so umhört, ist das der Wunschkandidat. Verständlich. Große Strahlkraft als ehemaliger Stanley-Cup Sieger und Nationaltrainer, hat der deutschen Mannschaft eine attraktive Spielweise an die Hand gegeben und in Köln auch gut mit deutschen Spielern gearbeitet. Er würde etwas Glanz in die Provinz bringen. Doch sind wir ehrlich: Das ist und bleibt ein Wunschtraum. Krupp wurde von der Presse gefragt, hat sich unverbindlich freundlich über Schwenningen geäußert und daraus kann man nichts herauslesen. Das würde er – professionell wie er ist – zu jedem Standort tun. Man hat zwar mal die Eckdaten abgeklopft, doch die heutige Aussage von Herrn Werner sagt auch klar, dass Krupp langfristig kommen will und man ihm eine finanzielle Ausstattung geben muss, die derzeit einfach nicht drin ist. Mein Tipp: Krupp spekuliert auf Berlin oder auf den Nationaltraierposten im Sommer. Feuerwehrmann für 3 Monate hat er nicht nötig. Wahrscheinlichkeit für Schwenningen: 0,001%.

Thema 2: Benoit Laporte

Die Daniela Katzenberger des Eishockeys – Bin ich heut‘ nicht in der Presse ist es ein schlechter Tag – macht zumindest ein paar Leute glücklich: Die Redaktion der hiesigen Lokalpresse, hat man doch endlich einen Trainer, der sich bereitwillig jeden Tag zu einem Statement hinreißen lässt. „Schwenningen ist toll.“ „Ich würde gerne herkommen. „Ruft mich doch mal an.“ „Mein Agent hat Kontakt.“ „Der Wurstsalat war toll“ und so weiter und so Opel fort. Zwischendurch besucht er sogar den VIP-Raum um mit dem hier heiß und innig geliebten Mike Rosati mal wieder satt zu werden, vergisst dabei aber völlig mit den tatsächlichen Entscheidungsträgern ins Gespräch zu kommen. Das ist unterhaltsam, das ist skurril – aber das ist defintiv eins nicht: Seriöses Gebaren. Und wenn man unsere Gesellschafter kennt, dann legen sie Wert auf Seriösität, Verlässlichkeit und Vertraulichkeit – ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Herr Burger mit so einem Hallodri einen Vertrag aushandeln möchte. Wahrscheinlichkeit für Schwenningen: minus 20%.

Thema 3: Die Feuerwehrlösung oder der aufstrebende Trainer.

Bereits bei der Palmieri-Verpflichtung wurde das ausgereizte Budget beklagt und auch jetzt kann man zwischen den Zeilen lesen, dass Geld nicht gerade im Überfluss vorhanden ist. Von daher scheidet aus meiner Sicht die „große Lösung“ mit einem langfristig zu verpflichtenden renommierten Trainer zum jetzigen Zeitpunkt einfach aus. Bliebe also noch ein Feuerwehrmann, der sich vielleicht auch auf eine Erfolgsprämie einlässt – also niedriges Grundgehalt, dafür Reichtum, Gold und Spätzle wenn die PPOs noch erreicht werden – oder ein junger Trainer, der sich beweisen will und der mit einem hohen Risiko verbunden ist. Erster Typ kann alles sein, zweiter Typ wäre sowas wie Stefan Mair. Oder Rob Wilson, der ebenfalls ohne das große Renommee in Straubing gescheitert ist. Man könnte jemanden holen, der noch keinen Chefposten innehatte, probieren ob er es kann und hätte dann bei Bedarf eine Lösung für das nächste Jahr. Oder würde im Fall des Scheiterns nicht so viel verlieren, da die Saison eh gelaufen zu sein scheint und kann dann für das nächste Jahr in Ruhe einen Trainer suchen. Bleibt das Problem, ob  die als schwierig eingeschätzte Mannschaft, so einen jungen Trainer nicht auch gleich wieder verbrennen würde. Trotzdem – angesichts unseres Budget und unserer Möglichkeiten ist das eine realistische Option. Vielleicht gelingt uns ja ein Glücksgriff. Wahrscheinlichkeit für Schwenningen: 50%.

Thema 4: Dave Chambers

Der alte Mann und der Puck. Der von seiner Vita her über jeden Zweifel erfahrene Methusalem – eigentlich nur als Assistent und graue Eminenz für Stefan Mair geholt – scheint im Herbst seiner Karriere nochmal Blut geleckt zu haben und sich die Position als Cheftrainer bis zum Saisonende vorstellen können. Zuerst mal die Vorteile: Er kennt die Mannschaft und das Umfeld, er wird und muss eh bezahlt werden und er bringt vom Papier her die Erfahrung und das Standing mit, das einem Stefan Mair in der Mannschaft gefehlt hat. Zudem hat er mit seiner Erfahrung auch die Ruhe weg und sein Eishockeyfachwissen steht außer Frage. Offen ist für mich die Frage, wie „state-of-the-art“ er noch ist, ob er eine Videoanalyse nicht noch per Daumenkino angehen würde und inwiefern er mit für die Krise der letzten Wochen verantwortlich war. Dazu muss man aber nahe am Team sein und das sind wir alle nicht. Hier gilt es den Entscheidungsträgern zu vertrauen, dass sie nicht jemanden zum Chef befördern, der die ganze Suppe zuvor selber miteingebrockt hat. Nachteil ist natürlich hier ganz klar, dass das keine langfristige Lösung ist. Ich glaube nicht, dass Chambers sich noch mehr als diese Saison (effektiv 3 Monate) antun wird. Dann muss auch wieder neu suchen. Und einen neuen Co-Trainer braucht man auch. Ein neuer Co-Trainer hat gegenüber einem neuen Cheftrainer aber den Vorteil, dass er billiger ist und ganz elegant wäre, wenn man jemand aufstrebendes aus der vorherigen Schublade erstmal als Co. neben Chambers stellt und ihn quasi im Live-Betrieb „testen“ kann. Taugt er was, dann kann er nächstes Jahr als Chef übernehmen. Taugt er nix, dann haben wir auch nix verloren.  Chambers könnte ich mich mit anfreunden. Wahrscheinlichkeit für Schwenningen: 50%.

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