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Scherben und der Freitag

Posted by on September 8, 2014

Machen wir uns nichts vor, die Vorbereitung wurde in den Sand gesetzt. Zu spät angefangen, ständig mehrere Verletzte und dadurch stets zum Durchmischen der Reihen gezwungen, da lässt sich kaum Konstanz und Verständnis einüben. Dazu ein suboptimaler Plan mit einer ungewöhnlichen und unter dem Blickwinkel der Trainingssteuerung sehr unpassenden Verteilung der Spiele. Gepaart mit der gestiegenen Erwartungshaltung rund um den Bauchenberg und einer bereits feststellbaren Verkrampfung der Spieler ist Stefan Mair zur ärmsten Sau von Schwenningen avanciert, der sich bereits bevor überhaupt ein Punktspiel gespielt wurde, heftigen Anfeindungen und Rücktrittsforderungen gegenüber sieht. Doch der emotionale Südtiroler hält sich im Zaum und verweist stets auf das erste Punktspiel.

Ganz genau auch meine Meinung. Vorbereitung ist Vorbereitung und Hauptrunde ist Hauptrunde. Geht das Wochenende jetzt auch total in die Hose, dann kann, wird und muss man ihn an seinen Aussagen messen, ABER: Auch wenn ich natürlich in der Vorbereitung gerne mehr Siege gesehen hätte, Kredit hat bisher bei mir noch keiner aus Team und Trainerstab verspielt.

Scherben aufkehren

Überlagert oder überschattet wird die Vorbereitung von einem Haufen Scherben den man nach dem Derby am Samstag zusammenkehren durfte. Die Gemengelage ist immer noch in manchen Teilen undurchschaubar, doch versuche ich mich trotzdem an den Fakten und einer Bewertung.

Die Wölfe haben zum dreißigjährigen Jubiläum den großen Rivalen vom Berg geladen und das DEL-Team gab sich die Ehre. Sportlich ist das Spiel schnell erzählt: Den Wild Wings fehlten die beiden wichtigsten und spielstärksten Center und dazu noch vier weitere Leute und die jungen Wölfe warfen alles an Kampf in die Waagschale. 40 Minuten war das Spiel ausgeglichen, dann setzte sich der Klassenunterschied am Ende standesgemäß mit 5:1 durch. Mehr zu erzählen gibt es zu den Nebengeräuschen. Viele Stimmen verurteilen die Partie bei den Wölfen als sinnloses Spiel, doch ich finde es ausgesprochen richtig, wenn man dem langjährigen Rivalen und jetzigem Kooperationspartner zum Jubiläum ein volles Haus ermöglicht. Doch dieses generöse Verhalten wurde von einigen Freiburger Fans nicht goutiert. Ein „Tod und Hass dem SERC“ Banner ist keine gute Basis für ein im Grunde genommen positives Ereignis. Nach dem Spiel hatten die Wild Wings dann zur Ehrenrunde eine Württemberg- Flagge mit auf dem Eis, das stieß in der Nordkurve auf wenig Gegenliebe und als die Schwenninger das Eis verließen flogen ein paar Becher und an einem offenen Tor zwischen Spielertunnel und Fankurve kam es zu einem kurzen Gerangel. Wer da wie wo und was angefangen hat, läßt sich seriös nicht mehr ermitteln.

Fehler sind auf beiden Seiten passiert. Warum ist das Tor offen? Muss ich mich als Profi im Griff haben? Hätte die Ehrenrunde sein müssen? All diese Fragen kann man kontrovers diskutieren und dies wurde in den gängigen Foren auch sehr heißblütig getan.

Ich will keine Schuld zuweisen, mich stimmt es nur traurig, dass dann in der Presse von einer Massenschlägerei und massivem Einsatz von Pfefferspray die Rede ist und die Geschehnisse am Eis mit kleineren Scharmützeln auf dem Parkplatz undifferenziert vermischt werden. Denn diese Schlagzeilen kann der Eissport in ganz Deutschland nicht gebrauchen und ganz schnell hat man so auch den Ruf einer „Risikofangruppe“ weg und muss sich nicht wundern, wenn die Polizei demnächst auswärts bei Schwenninger Gastspielen eine höhere Präsenz zeigt. Und darauf habe ich überhaupt keine Lust. Von daher haben die paar Idioten auf beiden Seiten (und bei 3.000 Leuten hast Du eben immer 30 Dumme dabei) dem ganzen Eishockey einen Bärendienst erwiesen.

Und das stört mich, das ärgert mich – viel mehr als ein paar Niederlagen in der Vorbereitung.

Die Schlagzeilen ausradieren wird unmöglich sein, die Niederlagen dagegen kann man ausmerzen. Um den Bogen zum Beginn dieses Artikels zu spannen, es zählt am Freitag. Natürlich kommt mit Nürnberg ein starker Gegner, aber dann muss man selber alles geben, den Kampf annehmen und zeigen, dass man so bereit ist wie es der Trainer versprochen hat. Ich gehe hin, ich freue mich auf das Spiel und ich freue mich auf die zweite DEL Saison nach neuer Zeitrechnung.

Es ist endlich wieder Eishockey! Es geht endlich wieder um Punkte und wir können ein weiteres Jahr im Konzert der Großen mitspielen! Packen wir es an und reden wir uns nicht selber alles kaputt!

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